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Aus den Ländern
„Apotheke macht Schule“
Auch in Pandemie-Zeiten!
Dr. Martha Schöll-Weidinger engagiert sich im Rahmen des Konzepts „Apotheke macht Schule und Apotheke ist Klasse!“ seit Juli 2017. Da sie Kinder im schulpflichtigen Alter hat, kann sie sich – wie sie selbst sagt – gut in diese Zielgruppe hineinversetzen. Schöll-Weidinger gestaltet den Unterricht interaktiv und bezieht die Schüler, aber auch Lehrer mit ein. Als häufiges Thema nennt sie gesunde Ernährung. Auch der Vortrag „Cooles Hautgefühl“ mit Schwerpunkt Hygiene kommt gut an. Beim Thema „Richtiges Händewaschen“ arbeitet sie mit Abklatschtests und anderen kleinen Versuchsreihen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch den Kindern spielerisch den Sinn vermitteln. „Durch bunte Fingerfarbe können Bakterien, Pilze und Viren einfach dargestellt werden, und nach dem Händeschütteln mit den Mitschülern ist deren Vermehrung und Übertragung sehr einprägsam für die Kinder“, so Schöll-Weidinger. Zum Vortrag „Gluko und Insi“ bringen manche Kinder schon eigene Erfahrungen aus dem familiären Umfeld mit, Diabetes mellitus sei ihnen vertraut, wohingegen die sogenannte „Zuckerkrankheit“ bei anderen völlig falsche Vorstellungen und Vorurteile impliziere.
Corona-Pandemie: Das Thema Hygiene ist gefragt
Mit Pandemiebeginn hatte Dr. Schöll-Weidinger die Vorträge eigentlich schon ad acta gelegt. Einige Schulen kontaktierten sie aber aktiv mit der Bitte nach Vorträgen zum Thema Hygiene. Vor den Vorträgen – so erzählt Schöll-Weidinger – hat sie sich intensiv mit den Hygienekonzepten der Schulen beschäftigt. Sie trägt immer eine FFP2-Maske und hat die Experimente und praktischen Übungen angepasst, so dass die Abstandsregeln eingehalten werden können. „Zum Thema Ernährung gab es z. B. immer ein Lebensmittelratespiel als sensorisches Experiment, bei dem die Kinder mit verbundenen Augen über Geruch und Geschmack u. a. verschiedene Obst- und Gemüsesorten erkennen sollten. Jetzt zu Corona-Zeiten habe ich daraus ein Ratespiel entwickelt“, erzählt Schöll-Weidinger. „Die Kinder beschreiben dem jeweils ratenden Kind die Sorte mit Worten.“ Bei Experimenten verzichte sie momentan darauf, dass sich die Kinder ihre Ergebnisse gegenseitig zeigen oder die Reagenzien selbstständig zugeben. Ersatzweise führt sie das Experiment selber, z. B. mithilfe einer Dokumentenkamera für alle sichtbar, vor der Klasse durch. „Das Konzept funktioniert also mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen und Anpassungen trotz Corona sehr gut.“
Mit Herzblut und Authentizität
Kolleginnen und Kollegen, die sich für das Konzept interessieren, rät Schöll-Weidinger, Zeit in eine kleine Bewerbungsmappe zu stecken. „Ich habe den direkten Kontakt mit der Schulleitung gesucht und mich vorgestellt. Dabei habe ich Ausschnitte aus meiner Präsentation gezeigt und erläutert, wie ich den Unterricht abhalten möchte, und bin damit auf sehr gute Resonanz gestoßen.“ Bei der Arbeit mit Kindern sei insbesondere die Bereitschaft zu Flexibilität und Spontaneität wichtig. „Werden Sie aktiv, bereiten Sie sich gut vor und seien Sie authentisch. Scheuen Sie keinen Vorbereitungsaufwand. Die Erarbeitung eines Konzeptes mit den passenden Materialien kann zwar Monate dauern – Interaktivität und Anschauungsmaterialien kommen bei Kindern aber am besten an“, gibt sie ihre Erfahrung weiter. „Überzeugen Sie die Schulen mit der vorbereiteten Bewerbungsmappe und Ihrem Herzblut!“ |
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