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Die Wenigsten sind tatsächlich TI-ready

TI-Atlas der Gematik zeigt noch große Lücken bei den Apotheken

cm/ral | Nur zehn Prozent der deutschen Apotheken sind laut dem erstmals von der Gematik veröffentlichten TI-Atlas „voll TI-ready“. Bis das Gesundheitswesen hierzulande tatsächlich durchdigitalisiert ist, dürfte es damit noch einige Zeit dauern.

Die Mehrheit der Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser in Deutschland ist mittlerweile an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen. Im dritten Quartal 2021 waren es dem kürzlich veröffentlichten TI-Atlas der Gematik zufolge 96 Prozent der Apotheken – nach den Zahnärzten (97%) ist dies Platz zwei unter den Heilberuflern. Auf Platz drei folgen die Arztpraxen (93%), das Schlusslicht bilden Psychotherapeuten und Krankenhäuser mit je 88 Prozent.

Grafik: Gematik/Screenshot DAZ

Voll „TI-ready“ sind allerdings die wenigsten Apotheken. Als „voll TI-ready“ gilt nach den Kriterien der Gematik, wer einen Heilberufsausweis besitzt und mindestens eine TI-Anwendung in Betrieb genommen hat. Das trifft nur noch auf zehn Prozent der Apotheken zu. Bei den Ärzten (31%) und Zahnärzten (29%) ist es immerhin fast ein Drittel. Eine für die Apotheken wichtige Anwendung dürfte der elektronische Medikationsplan sein. 87 Prozent der Apotheker kennen ihn, allerdings wird er nur von sechs Prozent auch genutzt. Zum Vergleich: 89 Prozent der Ärzte ist das Konzept geläufig, 18 Prozent nutzen es. Die bekannteste TI-Anwendung unter den Heilberuflern ist die elektronische Patientenakte. 90 Prozent der Ärzte sowie der Psychotherapeuten kennen sie – aber nur 79 Prozent der Apotheker. Und auch beim Kommunikationsdienst KIM hinken die Pharmazeuten hinterher: Lediglich 25 Prozent kennen ihn. Damit finden sich die Apotheker deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz. |

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