Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Drug-Safety-Mail zu Phenytoin

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) informiert über aktuelle Hinweise zu Phenytoin-haltigen Arzneimitteln. Das Antiepileptikum Phenytoin (z. B. Phenhydan) ist ein Inhibitor spannungsabhängiger Natrium-Kanäle, der die präsynaptischen neuronalen Membranen stabilisiert. So wird die Krampfschwelle erhöht, die Anfallshäufigkeit reduziert. Nach der Auswertung der periodischen Sicherheitsberichte gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen sowie auf einen verminderten Abbau von Phenytoin bei Trägern der CYP2C9*3-Variante einhergehend mit einem erhöhten Risiko für schwere Hautreaktionen bzw. bei Trägern der CYP2C9*2- oder CYP2C9*3-Variante auf ein mög­liches Risiko für Toxizität. Auch kann es bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin und Valproat zu einer Aplasie der roten Blutkörperchen sowie erhöhtem Risiko für Valproat-assoziierte Hyper­ammonämie kommen. Möglicherweise wird der Serumspiegel bzw. die Wirkung von Lacosamid, Ticagrelor und direkten oralen Antikoagulanzien bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin verringert. Die Fach- und Gebrauchsinformationen werden um entsprechende Hinweise ergänzt.

G-BA: beträchtlicher Zusatznutzen für Erenumab

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seine Nutzenbewertung von Erenumab (Aimovig®) in der Migräneprophylaxe überarbeitet. Sah er 2019 nur für austherapierte Migräniker verglichen mit „Best supportive Care“ einen Anhaltspunkt auf einen beträchtlichen Zusatznutzen, erkennt er nun auch einen Zusatznutzen für den CGRP(Calcitonin Gene-Related Peptide)-Rezeptor-Antikörper Erenumab im Vergleich zu Topiramat an. Hintergrund sind die Ergebnisse einer vom Hersteller initiierten Phase-IV-Studie (HER-MES-Studie), in der Erenumab Head-to-Head gegen Topiramat verglichen wurde. Der G-BA sieht Vorteile bei den Migränetagen pro Monat, bei der Lebensqualität und beim Abbruch wegen unerwünschter Ereignisse.

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