... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Doppelt so viele

dpa/ral | Die Kitas sind wieder offen, die Schulen auch – das ist aus sozialer Sicht für Kinder und Jugendliche super. Mit den Kontakten kommen aber auch wieder die Erkältungsviren, und die holen nun offenbar alles nach, was sie im letzten Jahr nicht infizieren konnten. Kinder- und Jugendärzte verzeichnen seit einigen Wochen auffällig viele Atemwegsinfekte bei Kindern.

Aufgrund von Kita-Schließungen und anderen Coronamaßnahmen sind im vergangenen Winter und Frühjahr viele Kinder nicht in Kontakt mit bestimmten Erregern gekommen. Das macht sich nun vor allem bei den unter Sechsjährigen bemerkbar. So hat das Robert Koch-Institut (RKI) von ­einem starken Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen wegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Ein- bis Vier­jährigen berichtet. Gefährlich kann dieser Infekt der oberen Luftwege insbesondere für Frühgeborene sowie vorerkrankte Kinder im ersten Lebensjahr werden.

Laut RKI wurden in den Jahren vor der Pandemie im Monat September rund 60 bis 70 Ein- bis Vierjährige pro Woche mit schweren Atemwegs­infekten in Kliniken eingewiesen, aktuell seien es doppelt so viele – und das RKI rechnet mit einem weiteren Anstieg. Größere RSV-Ausbrüche unter Kindern wurden bereits im Mai in Israel und in den Sommermonaten in den USA, Australien und Japan gemeldet. Das RKI mahnte deshalb schon im Sommer, sich auf ein ähnliches Szenario vorzubereiten. „In der Regel begegnen Kinder jedes Jahr RSV und bauen dabei einen gewissen Immunschutz auf“, erläuterten die RKI-Experten. Diese Hilfe bei der Abwehr der Erreger fehle jetzt, weil es im letzten Winter wegen der Coronamaßnahmen fast keine RSV-Erkrankungen gab. 

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