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Prisma
Hör auf deine Gene
Wie unser Kaffeekonsum unbewusst gesteuert wird
mab | Viele von uns kennen ihn, den allmorgendlichen obligatorischen Gang zur Kaffeemaschine. Dabei werden wir vermutlich mehr von unseren Genen gesteuert, als uns bewusst ist. Zu diesem Schluss kommen Forscher der University of South Australia, nachdem sie die Gene und den Kaffeekonsum von 390.435 Teilnehmern ausgewertet haben. Als Basis dienten die genetischen Daten von Personen im Alter zwischen 39 und 73 Jahren aus der UK-Biobank. Alle Probanden wurden per Fragebogen zu ihrem Kaffeekonsum befragt und bekamen zu Beginn der Studie den Blutdruck und die Herzfrequenz gemessen. Aufgrund von Selbstberichten,Arztbriefen und Krankenhausberichten konnten die Wissenschaftler Rückschlüsse auf kardiovaskuläre Symptome der Teilnehmer ziehen. Insgesamt tranken Männer mit 68,5% deutlich häufiger Coffein-haltigen Kaffee als Frauen (59,4%). Es zeigte sich, dass die Studienteilnehmer, die unter einer essenziellen Hypertonie, Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen litten, signifikant weniger Tassen Coffein-haltigen Kaffee zu sich nahmen, als Personen, die diese Symptome nicht aufwiesen. Auch Personen mit erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruckwerten zu Beginn der Studie tranken mit größerer Wahrscheinlichkeit entcoffeinierten oder gar keinen Kaffee. Im Schnitt etwa 0,21 Tassen weniger, wenn der systolische Blutdruckwert um 10 mmHg erhöht war, und etwa 0,33 Tassen weniger, wenn der diastolische Blutdruck um 10 mmHg erhöht war. Bei der genetischen Analyse stellten die Wissenschaftler zudem fest, dass Teilnehmer mit einer hohen Ruheherzfrequenz häufiger auf entcoffeinierten Kaffee zurückgriffen. Sie folgern daraus, dass unsere Gene auf natürliche Weise unseren Kaffeekonsum regulieren, um unser Herz-Kreislauf-System zu schützen. Demzufolge kann ihrer Meinung nach in anderen Studien auch nicht automatisch von einem gesundheitlichen Vorteil des Kaffeekonsums im Vergleich zur Kaffeeabstinenz ausgegangen werden. |
Literatur
Hyppönen E, Zhou A. Cardiovascular symptoms affect the patterns of habitual coffeeconsumption. The American Journal of Clinical Nutrition 2021. doi: 10.1093/ajcn/nqab014/6169154
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