Arzneimittel und Therapie

Schmerzfrei, aber dement?

Opioide beeinflussen kognitive Funktion

Foto: Pixel-Shot/AdobeStock

mab | Chronische Schmerzen werden bei älteren Personen häufig mit Opioiden behandelt. Ob und inwiefern diese Schmerztherapeutika die kognitiven Funktionen bei Senioren beeinflussen können, haben australische Forscher vor Kurzem untersucht. An der Studie nahmen 2222 Personen im Alter zwischen 65 und 69 Jahren teil. Mittels der Gesamt-Morphin-Äquivalent-Dosis wurde die Opioid-Exposition der Probanden bestimmt. Es zeigte sich, dass Personen, die mehr als 2,94 Gesamt-Morphin-Äquivalent-Dosen Opioid eingenommen hatten, signifikant schlechtere Werte im Mini-Mental-Status-Test aufwiesen. Neben dem bekannten Uhrentest bietet der Mini-Mental-Status-Test die Möglichkeit, anhand verschiedener Frage- und Aufgabenstellungen eine Demenz zu diagnostizieren. Auch nach Adjustierung mehrerer Kovarianten blieb der Zusammenhang zwischen einer erhöhten Opioiddosis und geringerer Punktezahl in dem Test bestehen. Die Ergebnisse unterstützen die schon lange vermutete Notwendigkeit, bei der Schmerzbehandlung von älteren Personen lieber auf andere Wirkstoffklassen zurückzugreifen. |

Literatur

Neelamegam M et al. The effect of opioids on the cognitive function of older adults: results from the Personality and Total Health through life study. Age and Ageing 2021:afab048. doi: 10.1093/ageing/afab048.

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