Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Hoffnung für NMOSD-Patienten

Schätzungsweise ein bis zwei von 100.000 Europäern leiden an der seltenen und lebens­bedrohlichen Neuromyelitis-­optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD). Dabei werden die Neuronen der Betroffenen aufgrund von schubförmigen Attacken des Immunsystems geschädigt. Am häufigsten sind der Sehnerv und das Rückenmark betroffen. In der Folge leiden die Patienten an einem Verlust des Sehvermögens und der Darm- und Blasenkontrolle, Gefühlsstörungen sowie Lähmungen in den Extremitäten. Hoffnung für diese Patienten dürfte die jüngste Entscheidung des Ausschusses für Humanarzneimittel CHMP der europäischen Arzneimittelbehörde sein. Er hat sich positiv für die Zulassung des Antikörpers Satralizumab (Enspryng®, Roche Pharma) bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung, die gleichzeitig positiv auf Anti-Aquaporin-4-Antikörper getestet wurden, ausgesprochen. Der Antikörper blockiert den bei der Pathogenese beteiligten Interleukin-6-Rezeptor und soll so die Schubzahl reduzieren bzw. verhindern. Satralizumab wird als subkutane Fertigspritze auf den Markt kommen und kann allein oder in Kombination mit anderen Immunsuppressiva eingesetzt werden. Hintergrund der Entscheidung des CHMP sind zwei randomisierte klinische Studien mit 119 Probanden, die im Vergleich zu Placebo oder Standardtherapie mit Immunsuppressiva eine um ein Viertel reduzierte Schubrate gezeigt hatten. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und eine verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen berichtet.

Neue Therapieoption bei atopischer Dermatitis

Ebenso hat sich der CHMP für die Zulassung eines neuen Antikörpers zur systemischen Therapie der Neurodermitis ausgesprochen. Tralokinumab (Adtralza von der Firma LEO Pharma) in­hibiert als IgG4-Antikörper die Interleukin-13-Signalkaskade und soll so das Hautbild der Betroffenen verbessern und wird als Lösung zur Injektion eingesetzt.

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