Prisma

Auf sauberen Pfoten

Schuhsohlen sind oft reinigungsbedürftiger

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us | „Hunde müssen leider draußen bleiben.“ So oder so ähnlich werden Hundehalter oft vor Geschäften und ­öffentlichen Einrichtungen begrüßt. Problematisch ist das vor allem für Menschen, die auf die Hilfe eines Assistenzhundes angewiesen sind. Ein Grund für die mangelnde Gastfreundschaft gegenüber Vierbeinern kann deren Hygiene sein. Doch ist das wirklich berechtigt? Wissenschaftler der Universität Utrecht haben Hundepfoten und die Schuhsohlen ihrer Besitzer auf Kontaminationen untersucht. An der Studie nahmen 25 Assistenzhunde, 25 gewöhnliche Haushunde und deren 50 Besitzer teil. Immerhin 81% der Assistenzhundebesitzer war schon einmal der Zutritt zu einer öffentlichen Einrichtung verweigert worden, obwohl ­ihnen der Zutritt vom Gesetz her erlaubt gewesen wäre. Als Hauptgrund dafür wurden hygienische Bedenken angeführt. Also nahmen die Wissenschaftler Proben von Pfoten und Schuhsohlen, nachdem die Hunde für 15 bis 30 Minuten Spazieren geführt worden waren. Nach der mikrobiologischen Analyse der Proben stellten die Forscher fest, dass Herrchen und Frauchen diejenigen sind, die den meisten Schmutz mitbringen. Die Bakterienbelastung der Schuhsohlen war signifikant größer als die der Hundepfoten. Unter 72% der Schuhe fanden die Forscher zudem Enterobakterien, aber nur unter 42% der Pfoten. Eine Schuhsohle war zusätzlich mit Clostridium difficile kontaminiert. Die mikrobielle Kontamination der Pfoten kann also kein Grund sein Hunden, besonders Assistenzhunden, den Zutritt zu öffentlichen Gebäuden zu verwehren. Die Aufforderung am Eingang sollte lauten: „Bitte vor Betreten des Gebäudes Schuhe gründlich reinigen!“ |

Literatur

Vos SJ et al. A Pilot Study on the Contamination of Assistance Dogs‘ Paws and Their Users‘ Shoe Soles in Relation to Admittance to Hospitals and (In)Visible Disability. Int J Environ Res Public Health 2021 10;18(2):513. doi: 10.3390/ijerph18020513

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