Wirtschaft

Geld und Arbeitsplätze

Haucap legt Studie zur Cannabislegalisierung vor

cha | Die Pläne der zukünftigen Ampelkoalitionäre für die Liberalisierung der Cannabisabgabe erhalten Unterstützung durch eine Studie des Wettbewerbsökonomen Prof. Dr. Justus Haucap, Universität Düsseldorf, wonach die Legalisierung dem Staat jährlich 4,7 Mrd. Euro bringen und rund 27.000 legale Arbeitsplätze entstehen lassen soll.

Eine erste Studie zum Thema Cannabis, die im Auftrag des Deutschen Hanfverbands erstellt wurde, hatte Haucap bereits 2018 vorgelegt. Nun fertigte er mit seinem Mitarbeiter Leon Knoke ein Update an. Darin wird vorgeschlagen, den Markt für Cannabis zu regulieren und den Verkauf mit einer Steuer zu belegen. Durch die Cannabissteuer würden dem Fiskus jährlich 1,8 Mrd. Euro zufließen, hinzu kämen Mehreinnahmen bei der Körperschafts-, Gewerbe- und Umsatzsteuer von zusammen rund 735 Mio. Euro, heißt es in der Pressemeldung. Dazu komme ein höheres Aufkommen an Sozialbeiträgen (526 Mio. Euro) und Lohnsteuer (280 Mio. Euro) durch rund 27.000 legale Arbeitsplätze in der Cannabiswirtschaft. Dabei stützt Haucap seine Berechnungen auf Auswertungen von Ländern, die bereits Cannabis legalisiert haben, sowie Survey-Daten zum Konsumverhalten in Deutschland.

Hinzu kämen „erhebliche Einsparungen“ bei der Strafverfolgung (1,05 Mrd. Euro) und der Justiz (313 Mio. Euro). Daraus errechnet Haucap einen positiven fiskalischen Gesamteffekt von jährlich gut 4,7 Mrd. Euro.

„Die Verbotspolitik bei Cannabis ist gescheitert und konnte den Drogenkonsum nicht eindämmen. Gerade weil aber der Cannabiskonsum gesundheitsschädlich sein kann, sollte der Schwarzmarkt unter staatliche Aufsicht gestellt werden“, erklärte Haucap anlässlich der Vorstellung der Studie, die gemeinsam mit dem Deutschen Hanfverband erfolgte. Durch eine Regulierung des Marktes steige nicht nur der Schutz der Verbraucher, weil die Qualität des Cannabis sichergestellt werden könne, sondern es werde auch die Suchtprävention erleichtert sowie Behörden und der Staatshaushalt entlastet.

Nicht einbezogen in die Studie wurden allerdings mögliche Folgekosten der Legalisierung, z. B. für psychiatrische Behandlungen, Arbeitsunfähigkeit oder Autounfälle unter Cannabiseinwirkung. |

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