Wirtschaft

Vom Mangel zum Überfluss

Bund verzichtet auf Lieferung des Moderna-Impfstoffs

cha | Was vor wenigen Wochen noch kaum vorstellbar war, ist nun zur Realität geworden: Nicht nur die unbeliebten Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson finden keine Abnehmer mehr, nun verzichtet der Bund auch auf Lieferungen des mRNA-Impfstoffs von Moderna.

Aus den vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Lieferprognosen geht hervor, dass sowohl in der 31. als auch in der 32. Kalenderwoche, also in den ersten beiden Augustwochen, auf die Lieferung von jeweils 1.327.200 Impfdosen der Moderna-Vakzine zugunsten von anderen EU-Mitgliedstaaten verzichtet wird (Stand: 10. August 2021). Auf Lieferungen von Johnson & Johnson wird im gesamten August verzichtet, wobei hier die Anzahl der Dosen nicht genannt wird. Für die Impfstoffe von AstraZeneca gilt seit der 30. Kalenderwoche, dass sie „bis auf Weiteres über die COVAX-Initiative an Drittstaaten gespendet“ werden. Dass sogar auf die Lieferung des beliebten mRNA-Impfstoffs verzichtet wird, macht deutlich, dass die Impf­kampagne derzeit alles andere als rund läuft. Noch vor rund drei Wochen hatte Spahn gegenüber dem „Spiegel“ geäußert: „Eine Abgabe von mRNA-Impfstoffen ist derzeit nicht geplant.“ Sie sei „aber je nach weiterer Entwicklung eine mögliche Option“. Diese Entwicklung ist nun offenbar eingetreten.

In Bayern 53.000 Impfdosen vernichtet

Darüber hinaus verfallen auch Impfstoffe. Zwar hat der Bund den Ländern die Möglichkeit eröffnet, nicht genutzte Impfdosen zurückzugeben, doch diese müssen noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Bayern will zwar laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur einen Teil seiner ungenutzten Corona-Impfdosen zurückgeben, aber es wurden auch bereits rund 53.000 Dosen entsorgt. Auch in anderen Bundesländern wurden laut dpa verfallene Impfdosen vernichtet, allerdings in deutlich geringerem Umfang als in Bayern. |

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