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Wirtschaft
Indien als Vorbild
Heimische Arzneimittelproduktion wird unterstützt
Wer in Indien eine neue Produktionsstätte für kritische Wirkstoffe errichtet, erhält sechs Jahre lang Investitionszuschüsse von bis zu 20 Prozent des jährlichen Umsatzes, berichtet der Verband Pro Generika in einer Pressemeldung. Danach umfasst das Wirtschaftsförderprogramm „Production Link Incentive (PLI) Scheme“ die Förderung von 53 kritischen Wirkstoffen bzw. deren Ausgangsstoffen und Vorstufen. Bei vielen davon handelt es sich um Generika, z. B. Paracetamol, Metformin oder Piperacillin/Tazobactam.
Dabei werden Projekte gefördert, bei denen Anlagen komplett neu errichtet werden („Greenfield-Ansatz“). Erste Vergaben erfolgten bereits, heißt es weiter. Voraussetzung sind eigene Investitionen und eine jährliche Mindestproduktionskapazität der Hersteller.
Ziel der Maßnahmen sei, die Importquote kritischer Wirkstoffe von derzeit rund 70 Prozent auf 43 Prozent zu senken. Denn obwohl die pharmazeutische Industrie Indiens die drittgrößte der Welt ist, ist der asiatische Staat, wie viele andere Länder auch, abhängig von der Einfuhr wichtiger Ausgangsstoffe aus China. Hinzu kommt, dass die Wirkstoffproduktion in China derzeit nochmals spürbar günstiger ist als die in Indien.
Pro Generika weist darauf hin, dass mehr heimische Produktion für versorgungskritische Arzneimittel auch erklärtes Ziel der Bundesregierung sei. Zuletzt legte die EU-Kommission eine Arzneimittelstrategie für Europa vor, um die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu sichern. Dazu gehört auch die Stärkung der pharmazeutischen Produktion in der EU.
Das Beispiel Indien zeige, dass mutige Maßnahmen nötig sind. Das gelte vor allem für Europa, denn in den letzten Jahren sei die Abhängigkeit von Asien stetig gewachsen: Zwei Drittel unserer Wirkstoffe kommen bereits von dort. „Wer diesen Prozess stoppen will, sollte das jetzt tun. Denn Initiativen wie die indische werden den Produktionsstandort Asien weiter stärken“, fordert Pro Generika. |
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