Wirtschaft

Kasse zahlt Tabakausstieg

Gesundheitsausschuss für Kostenübernahme

dpa/cha | Zukünftig sollen Medikamente für einen Tabakausstieg von der Kasse bezahlt werden können – das beschloss der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags am vergangenen Mittwoch.

„An keiner anderen Droge sterben weltweit und auch hier in Deutschland mehr Menschen als an den Folgen des Rauchens“, sagte die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) der Deutschen Presse-Agentur nach dem Beschluss des Gesundheitsausschusses. „Wir werden daher noch in dieser Legislaturperiode dafür sorgen, dass die Unterstützung beim Rauchstopp noch besser, noch zielgerichteter, noch einfacher wird.“

Konkret sollen gesetzlich Versicherte, bei denen „eine schwere Tabakabhängigkeit“ festgestellt wurde, Anspruch auf eine einmalige Versorgung mit Arzneimitteln zur Tabakentwöhnung bekommen. Welche Medikamente unter welchen Voraussetzungen in Therapieprogrammen verordnet werden können, soll der Gemeinsame Bundesausschuss festlegen. Eine Folge-Versorgung mit solchen Mitteln soll frühestens nach drei Jahren möglich sein.

Dies seien für alle starken Raucherinnen und Raucher „großartige Nachrichten“, sagte Ludwig. Verschreibungspflichtige und auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente während einer Therapie könnten so von den Krankenkassen übernommen werden. „So hilft der Rauchausstieg nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Geldbeutel.“

Die mögliche Kostenübernahme soll auch darauf zielen, dass es viele einkommensschwächere Raucher gibt – und einen weiteren Anreiz setzen, dass mehr Abhängige nach Rücksprache mit dem Arzt einen ernsthaften Anlauf für eine Ausstiegsbehandlung machen.

Die vom Ausschuss angenommenen Pläne sollen an das Gesundheitsversorgungs-Weiterentwick­lungs-Gesetz (GVWG) angehängt werden, das laut Tagesordnung am vergangenen Freitag nach Redaktionsschluss der AZ beschlossen werden sollte. |

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