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- DAZ 46/2020
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Arzneimittel und Therapie
Nicht nur als Wachmacher geeignet
Kaffeekonsum verlangsamt die Darmkrebsprogression
mab | Eine Tasse Kaffee zum Frühstück oder am Nachmittag gehört für viele Menschen zum Alltag dazu. Doch das wohlriechende Heißgetränk dient nicht nur dem Genuss, sondern hat auch vermutlich auf die Gesundheit protektive Effekte. So konnte für einige Inhaltsstoffe eine antioxidative und antientzündliche Wirkung nachgewiesen werden. Einige epidemiologische Untersuchungen haben zudem in der Vergangenheit einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und einer verminderten Rezidivrate und Sterblichkeit bei Darmkrebspatienten gefunden. Diese Hypothese sollte nun in einer Studie mit 1171 Patienten mit fortgeschrittenem oder bereits metastasiertem kolorektalem Karzinom genauer untersucht werden. Nach durchschnittlich 5,4 Jahren Beobachtungszeit waren 93% der Patienten entweder verstorben oder die Tumorerkrankung war weiter fortgeschritten. Pro einer Tasse Kaffee am Tag konnten bei den Schwerkranken ein um 7% reduziertes Sterberisiko (Hazard Ratio [HR] = 0,93, p = 0,04) und ein um 5% gesenktes Progressionsrisiko (HR = 0,95, p = 0,04) analysiert werden. Je mehr Kaffeetassen pro Tag von den Patienten getrunken wurden, desto besser das Outcome: Tranken die Patienten mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag, so war das Sterberisiko sogar um 22% (HR = 0,78; 95%-KI: 0,59 bis 1,05, das Progressionsrisiko sogar um 36% (HR = 0,64, 95%-KI 0,46 bis 0,87) reduziert. Das positive Ergebnis kann dabei jedoch nicht auf das Coffein zurückzuführen sein, denn auch bei Patienten, die entcoffeinierten Kaffee konsumierten, wurde der Effekt beobachtet. Welcher Inhaltsstoff des Kaffees der Wohltäter ist und welcher biologische Mechanismus dahintersteckt, sollen weitere Untersuchungen zeigen. |
Literatur
Abstract Mackintosh C et al. Association of Coffee Intake With Survival in Patients With Advanced or Metastatic Colorectal Cancer, JAMA Oncology 2020. doi:10.1001/jamaoncol.2020.3938
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