Aus der Hochschule

Leipzig: Online-Feierstunde für Absolventen

Resümee der Redner: Integration der Pharmazie in die Medizinische Fakultät gelungen

Am 24. Oktober 2020 fand die feierliche Verabschiedung der 35 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Pharmazie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig statt. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wurde kurzfristig ein digitales Format organisiert und die Veranstaltung als Online-Feierstunde für die Verabschiedung von der Universität und gleich­zeitig zur Begrüßung des pharmazeutischen Berufsnachwuchses durch die Sächsische Landesapothekerkammer (LAK Sachsen) und den Sächsischen Apothekerverband (Sächsischer AV) gewählt. Eine weitere Veranstaltung im Präsenzformat soll im Sommer des kommenden Jahres den persönlichen Austausch stärken.

In seinem Grußwort würdigte Dr. Holger Herold, Mitglied des Vorstands der LAK Sachsen, der auch die Moderation für diese Veranstaltung inne hatte, zunächst die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Nun würden spannende Aufgaben in der pharmazeutischen Praxis auf sie warten. Als kennzeichnend für den Apothekerberuf stellte er insbesondere dessen Kompetenzen sowohl auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiet als auch hinsichtlich seiner Patientenorientierung heraus. Dies prädestiniere den Apotheker auch in schwierigen Situationen wie der jetzigen dafür, sinnvoll und risikoadjustiert improvisieren zu können.

Foto: sehbaer_nrw – stock.adobe.com

Bei der digitalen Feierstunde zur Verabschiedung der Pharmazie-Absolventen der Uni Leipzig wurde immer wieder betont, wie gut sich das Modell „Pharmazie in der Medizin“ entwickelt hat und auswirkt. (Im Bild die Universität, das Neue Augusteum und die Universitätskirche St. Pauli.)

Interdisziplinäre Zusammenarbeit Arzt / Apotheker im Blick behalten

Der Studiendekan Prof. Dr. Thilo Bertsche stellte in seinem Grußwort besonders die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker heraus und gab den Absolventen mit auf den Weg, die heilberufliche Perspektive ihres Berufs mit einem problemorientierten Lösungsansatz in dieser Zusammenarbeit im Blick zu behalten. Dafür sei die Lokalisation des Instituts für Pharmazie in der Medizinischen Fakultät ein hervorragender Ansatz. Seitdem dieser – in Deutschland übrigens bislang einzigartig – in Leipzig etabliert werden konnte, seien zahlreiche Verbesserungen auch in der Lehre erreicht worden.

Cornelia Witzel, Vorstandsmitglied des Sächsischen Apothekerverbands, thematisierte in ihrem Grußwort die Leidenschaft für den Apothekerberuf. Das große Engagement, das Apothekerinnen und Apotheker tagtäglich aufbringen, wurde aktuell auch in einem Dankesbrief des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn gewürdigt. Die Anerkennung von Patienten, Ärzten aber auch der Politik solle Ansporn für die jungen Kolleginnen und Kollegen sein.

Lebenslanges Lernen nicht vernachlässigen

Der Prodekan für Forschung in der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Schaefer, kam nach der Würdigung der herausragenden Studienleistungen der Absolventinnen und Absolventen und einem Rückblick auf eine in vielen Punkten schon gut gelungene und noch weiter fortschreitende Integration des Studiengangs Pharmazie in die Medizinische Fakultät auch auf die großen Chancen einer verstärkten Interprofessionalität zwischen Arzt und Apotheker zu sprechen. Den Absolventinnen und Absolventen gab Schaefer mit auf den Weg, das lebenslange Lernen im Sinne der Fort- und Weiterbildung nicht zu vernachlässigen.

Preise und Laudationes

Die im Anschluss verliehenen diesjährigen Förderpreise der Sächsischen LAK für herausragende Diplomarbeiten gingen an Dorit Schüler für ihre Diplomarbeit zum Thema „Querschnittserhebung zur Arzneimitteltherapiesicherheit bei Patienten mit Adipositas“, die sie im Bereich Klinische Pharmazie anfertigte, und an Claudia Sewohl für ihre Arbeit im Bereich Pharmazeutische Technologie „Einbau von Bioglass-Partikeln zur kontrollierten Calcium-Freisetzung aus Hybrid­glas-Scaffolds als Knochenersatzmaterial“. Dieser Preis wurde von der Noventi HealthCare GmbH München gestiftet, die die Ausbildungsoffensive der LAK Sachsen bereits seit vielen Jahren maß­geblich unterstützt. Die Laudationes wurden von Dr. Maike Fedders, ebenfalls Mitglied des Kammervorstands, und Dr. Holger Herold gehalten.

Festvortrag mit Brückenschlag: Pharmazie und Tiermedizin

Der Festvortrag von Dr. Andreas Bernhard, leitender Tierarzt des Zoos Leipzig, baute mit der Vorstellung der tierärztlichen Hausapotheke des Zoos eine Brücke zwischen Pharmazie und Tiermedizin. Er illustrierte seinen Vortrag anschaulich mit vielen äußerst spannenden Beispielen, die von der Geburtshilfe bei Antilopen, über die Kastration von Giraffen bis hin zur Wassernarkose von Fischen reichten und stellte dabei auch exotische Darreichungsformen von Arzneimitteln wie beispielsweise die Distanzinjektionen per Blasrohr vor, die einen überaus interessanten Blick über das klassische humanmedizinische Spektrum hinaus ermöglichten.

Nach persönlichen Glückwünschen – auf digitalem Wege – für das erfolgreich abgeschlossene Studium seitens des Studiendekans an jede einzelne Absolventin und jeden Absolventen richtete Christian Schmidt das studentische Grußwort an die Teilnehmer. Er nahm in seiner Rede die Integration der Pharmazie in die Medizin auf und thematisierte die prinzipiell guten Studien­bedingungen, erwähnte aber auch die hohen Anforderungen, die an ein Pharmaziestudium gestellt werden. Die besondere Herausforderung eines universitären Studiums sah der Absolvent dabei in der Persönlichkeitsentwicklung. Potenzial sieht er noch in der besseren Strukturierung einzelner Lehrveranstaltungen.

Am Ende der – trotz des ungewohnten digitalen Formates – gelungenen Veranstaltung fasste Dr. Herold zusammen, dass die Integration des pharmazeutischen Instituts in die Medizinische Fakultät mit diesem Jahrgang insgesamt gelungen sei und es das deutschlandweit einzigartige Modell „Pharmazie in der Medizin“ aus seiner Sicht verdient hätte, in Anbetracht des großen Bedarfs an Apothekerinnen und Apothekern künftig eine noch größere Anzahl Pharmazeuten an der Universität Leipzig auszubilden. |

Quelle: Sächsische Landesapothekerkammer/Sächsischer Apothekerverband

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