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Adexa-Info
„Kein Backoffice ohne PKA“
Expopharm Impuls: Diskussionsrunde mit ADEXA-Vertreterin
Eingeführt und moderiert von PKA Anja Löst (pka-impuls.de), boten die Beiträge Perspektiven für eine Apothekenberufsgruppe, die in der Vergangenheit oftmals etwas stiefmütterlich behandelt wurde.
Trotz der 2012 erfolgten Ausbildungsnovellierung sind die Ausbildungszahlen nicht sehr positiv. Laut aktuellen ABDA-Zahlen bildet nicht einmal jede zweite Apotheke PKA aus. Und im Corona-Jahr 2020 dürfte dies auch nicht besser geworden sein.
Als typische Argumente gegen den Einsatz von PKA nannte Löst die angeblich zu hohen Personalkosten, das Fehlen von geeignetem Personal und die Erwartungshaltung, dass PTA und Approbierte – neben der Arbeit im HV – ja auch im Backoffice arbeiten würden. Dabei könnten PTA die PKA nicht ersetzen, betonte Löst, denn beide Berufsgruppen hätten ganz unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte.
Damit sich PKA im Apothekenteam beweisen könnten, sind laut Löst drei Aspekte wichtig: zum einen Transparenz und der Zugriff auf wirtschaftliche Kennzahlen, zum zweiten Entscheidungsbefugnisse und zum dritten gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ihre Forderung an die Apothekenleitung: „Delegieren Sie den Einkauf!“
Der Apothekenleitung den Rücken freihalten
Apothekeninhaber Stephan Torke, der ein Team mit sechs Angestellten leitet, wünscht sich von der „PKA der Zukunft“ zunächst einmal „Spaß an der Arbeit“. Außerdem sollte sie sattelfest in BWL sein, geschickt in Verhandlungen zum Beispiel mit dem Außendienst und aktiv im Bereich Social Media. Als „rechte Hand vom Chef“ sollte sie ihm den Rücken freihalten für die eigentlichen Führungsaufgaben wie Personalentwicklung oder Marketingstrategien. Um PKA besser vergüten zu können, müsse das Geld zunächst gemeinsam „reingeholt werden“, sagt Torke.
Bausteine zum Erfolg
P Personalentwicklung & Führung
K Kooperation & Transparenz
A Aus- und Weiterbildung
Quelle: Anja Löst, expopharm impuls
Ausbilderschein für PKA bundesweit wünschenswert
ADEXA-Mitglied Vanessa Meiler bedauerte, dass für ihre Berufsgruppe nicht genügend Fortbildungen und Seminare angeboten würden. Allerdings habe die Kammer Nordrhein mittlerweile einen Ausbilderschein für PKA geschaffen, was sehr zu begrüßen sei. Schließlich würden die meisten PKA von PKA ausgebildet. Zwar dürften natürlich auch Approbierte ausbilden, gelernt hätten letztere das aber nicht. Ziel von ADEXA sei es daher, dass dieser Ausbilderschein für PKA bundesweit von allen Kammern angeboten würde.
Bei der Frage nach der Gehaltsstruktur verwies Meiler auf bessere Verdienstmöglichkeiten in Drogerien und der Industrie: „Die PKA-Gehälter in den Apotheken müssen steigen!“ Daher setze sie sich als Mitglied der Tarifkommission auch besonders für ihre Berufsgruppe ein. Die PKA sieht sich als Backoffice-Managerin: „Wir regeln, dass die Preise in der Apotheke stimmen.“
Zeitreise: Vom Kärtchenstecken zur Digitalkompetenz
Katja Mauthe, schon seit dreißig Jahren als PKA tätig und damit noch mit der analogen Praxis des „Kärtchensteckens“ vertraut, prophezeit für ihre Berufsgruppe künftig eine Ausrichtung als Managementassistenz. „Dabei muss ich als PKA so denken, als wäre es mein eigener Betrieb.“ Außerdem seien Kommunikations- und Digitalkompetenzen wichtig. Mauthe nannte als Anwendungsbeispiel die Gestaltung des Apothekenauftritts in den sozialen Medien. Wichtig sei aber auch, dass PKA „als Mensch“ Ansprechpartner der Apotheke blieben. Kunden wollten ihren Namen hören, das dürfe durch die Digitalisierung nicht verloren gehen.
Eine weitere Option sieht Mauthe in der Rolle als „Feel-Good-Managerin“ für das Apothekenteam: Die PKA sieht, was ihre Kolleginnen und Kollegen brauchen und sorgt in Absprache mit der Leitung dafür, dass diese Bedürfnisse gedeckt werden. |
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