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Prisma
Müllschluckende Raupen
Wachsmotten fressen, aber verdauen kein Plastik
us | Viele Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Umwelt. Die Kunststoffe zersetzen sich nur sehr langsam und reichern sich in Form von Mikro- und Nanoplastik in Ökosystemen an. Die Langzeitfolgen dieser umfassenden Verschmutzung lassen sich nicht abschätzen. Umso wichtiger wäre es, eine Möglichkeit zu finden, der Plastikberge Herr zu werden und sie umweltschonend zu recyceln. In den vergangenen Jahren war davon berichtet worden, dass die Raupe der Wachsmotte Galleria Melonella in der Lage sei, Polyethylen (PE) zu fressen und zu verdauen. Erstaunliche Zahlen kursierten: So seien 100.000 Raupen in der Lage, innerhalb einer Woche über 5 kg PE zu vernichten. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (Fraunhofer LBF) in Darmstadt haben diese Theorie überprüft. Mithilfe hochauflösender Raman-Mikroskopie beobachteten sie das Schicksal des gefressenen Plastiks in den Tieren. Eine eigens dafür entwickelte Software ermöglichte es den Forschern, die Verteilung von Plastikpartikeln in Raupen mit einer Auflösung von bis zu 1 µm zu verfolgen. Die Software kann die komplexen Gemische organischer Verbindungen, die eine Raupe ausmachen, trennen ‒ und so den Weg der Polyethylen-Partikel nachvollziehen. Die Ergebnisse ernüchterten: Zwar fressen die Tiere Löcher in PE-Beutel. Das aufgenommene Material wird aber nicht verdaut und biochemisch zersetzt, sondern passiert die Raupe und wird unverändert wieder ausgeschieden. Die Forscher stellten fest, dass die Tiere sogar Gewicht verlieren, wenn sie Plastik fressen. |
Literatur
Raupen der Wachsmotte haben Plastik zum Fressen gern: Fraunhofer LBF untersucht Abbauprozess. Presseinformation des Fraunhofer LBF vom 9. Juni 2020
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