Adexa-Info

Es geht um mehr als nur 4 Cent!

Mehrwertsteuersenkung und Apothekenhonorierung

Foto: Angela Pfeiffer/ADEXA

ADEXA-Vorstand Andreas May

Für die Verhandlungen des Deutschen Apothekerverbandes mit der Politik darüber, wie man den negativen Effekt der Mehrwertsteuersenkung auf die Höhe des Netto-Kassenabschlags vermeidet, kann ADEXA dem DAV nur die Daumen drücken.

Doch allein mit der „Rettung“ von 4 Cent pro Packung wird sich kaum der erhöhte Aufwand der Apotheken für den Infektionsschutz von Angestellten und Patienten refinanzieren lassen – und schon gar nicht der steuerfreie Corona-Bonus für die Apothekenteams stemmen lassen, den diese sich wirklich verdient haben.

Es ist daher zu hoffen, dass der Corona-Bonus im Gespräch mit den verantwortlichen Politikern auch als ein Argument genutzt wird, um mit Nachdruck für eine bessere(!) Honorierung der Apotheken zu werben! Schließlich gehen im Apothekenbereich nicht – wie bei den Pflegekräften – die Versichertengemeinschaft und die Steuerzahler in Vorleistung, während öffentliche und private Arbeitgeber aufstocken können, aber nicht müssen. In unserem Fall sind es die Apothekeninhaber selbst, die über Jahre und Jahrzehnte mehr als knapp gehalten wurden – mit der entsprechenden, langen Durststrecke aufseiten der Angestellten und Auszubildenden.

Von diesen Inhabern erwarten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt in der Pandemie zu Recht, dass sie eine finanzielle Anerkennung erhalten. Und auch, dass die Standesvertretung sich mit aller Kraft dafür einsetzt, dass diese Forderung von Angestellten und ADEXA nicht ungehört verhallt! Mein Appell an DAV und ABDA: Nutzen Sie jetzt den Rückenwind der ­positiven öffentlichen Meinung!

Schließlich ist zu hoffen, dass Minister Spahn die Systemrelevanz der Apothekenteams inzwischen soweit anerkennt, dass er nicht länger einen Wechsel in besser bezahlte Branchen als Strategie empfiehlt, wenn eine angemessene Entlohnung im Apothekenbereich gefordert wird.

Apotheken müssen sich zukunfts­sicher finanzieren können. Der neuerliche Rückgang auf jetzt unter 19.000 ist alarmierend – nicht nur mit Blick auf die nächste Corona-Welle oder gar die nächste Pandemie. Die Regierung muss sich daher auch in Sachen Apotheken endlich einen Ruck geben! |

Andreas May

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