Apotheke und Markt

1,8-Cineol optimiert COPD-Therapie

Soledum® addicur reduziert Exazerbationen und bewahrt die Lebensqualität

Im November 2019 hat Cassella-med mit Soledum® addicur ein Präparat zur Zusatzbehandlung bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege wie COPD und Asthma auf dem deutschen Markt eingeführt. In seiner Zusammensetzung entspricht Soledum® addicur den bereits bekannten Soledum® Kapseln forte 200 mg. Der Unterschied liegt in der Zulassung als Add-on-Therapie bei chronisch entzündlichen Atemwegen. Dass Soledum® addicur hierfür eine pathogenetisch begründbare Empfehlung ist, hat nun eine aktuelle Übersichtsarbeit gezeigt.
Foto: Cassella-med

Der aktuelle Review von Juergens et al. hat die pharmakologischen und klinischen Eigenschaften von 1,8-Cineol bei chronisch entzünd­lichen Atemwegserkrankungen analysiert [1]. Die Ergebnisse festigen den Stellenwert des Monoterpens in der Behandlung von COPD und Asthma. In-vitro- bzw. Ex-vivo-Untersuchungen an humanen Zellen zeigten, dass 1,8-Cineol u. a. eine Induktion des Interferon-regulatorischen Faktors 3 (IRF3) bewirkt. IRF3 ist eine Komponente der zellulären Abwehrreaktion auf virale Infektionen. Weiterhin wurden antiinflammatorische und mukolytische bzw. mukoregulatorische Wirkungen nachgewiesen: So trägt 1,8-Cineol zur Kontrolle des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-κB bei, verringert die Aktivität von Mucin-Genen (MUC2, MUC19) und inhibiert die durch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) vermittelte Mucus-Hypersekretion. Damit greift 1,8-Cineol direkt in den Ablauf der Entzündungskaskade ein, sodass die Pathogenese chronisch entzündlicher Atemwegserkrankungen an einem zentralen Punkt beeinflusst wird. Diese präklinischen Daten erklären die in randomisierten klinischen Studien nachgewiesene Wirksamkeit von 1,8-Cineol als Zusatzbehandlung bei COPD und Asthma.

In COPD-Leitlinie empfohlen

Bei COPD kommt es zu Exazerbationen, die im Allgemeinen durch virale Infekte getriggert werden. Rezidivierende Exazerbationen verschlechtern die Lungenfunktion, es kommt zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit. Die Vermeidung von Exazerbationen ist daher ein wichtiges Therapieziel, um die Lebensqualität von COPD-Patienten zu erhalten und ihre Prognose zu verbessern.

Eine placebokontrollierte, doppel­blinde Multicenterstudie bestätigte, dass die Begleittherapie mit 1,8-Cineol bei COPD-Patienten signifikant Anzahl, Dauer und Schwere von Exazerbationen reduziert sowie Lungenfunktion, Dyspnoe und Lebensqualität bedeutend verbessert. Die Studienteilnehmer hatten während der sechs Wintermonate ent­weder 3 × täglich 200 mg 1,8-Cineol oder Placebo als Begleittherapie zu ihrer üblichen COPD-Medikation erhalten. Für COPD-Patienten stellt reines 1,8-Cineol daher eine sinnvolle Add-on-Therapie zusätzlich zu ihrer üblichen Standardmedikation dar. Die aktuelle COPD-Leitlinie empfiehlt die Begleittherapie mit 1,8-Cineol in den Herbst- und Wintermonaten.

Bei Asthma-Patienten konnte nach sechsmonatiger Einnahme von 1,8-Cineol (3 × 200 mg/Tag) zusätzlich zur Basismedikation eine signi­fikante Verbesserung der Lungen­funktion, der nächtlichen Asthma-Beschwerden und der Lebensqualität erzielt werden.

Literatur

[1] Juergens L J et al.: Adv Ther 2020, doi: 10.1007/s12325-020-01279-0

Cassella-med GmbH & Co. KG, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln, www.soledum.de

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