Pandemie Spezial

Wer ist schon immun?

Robert Koch-Institut startet Studien

rki | Antikörper gegen SARS-CoV-2 geben Aufschluss über eine schon durchgemachte Infektion. Sie lassen sich frühestens ein bis zwei Wochen nach der Infektion nachweisen. Da inzwischen entsprechende Labortests verfügbar sind, startet das Robert Koch-Institut (RKI) in Kürze nachfolgende Untersuchungen an Blutspendern und Menschen in einigen COVID-19-Ausbruchsgebieten.

Serologische Untersuchung an Blutspendern in Deutschland: In Zusammenarbeit mit den Blutspendediensten werden regelmäßig Blutproben von Erwachsenen aus ganz Deutschland auf Antikörper untersucht. Ab voraussichtlich kommender Woche sollen alle 14 Tage ca. 5000 Blutproben untersucht werden. Erste Ergebnisse werden Anfang Mai 2020 erwartet.

Seroepidemiologische Studien an mehreren besonders betroffenen Orten („Hotspots“) in Deutschland: Ziel der örtlich begrenzten Studien ist es, durch die Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 in repräsentativen Stichproben der Einwohner die Immunität in der Bevölkerung vor Ort abzuschätzen. Auch der Anteil asymptomatischer Infektionen und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf in der Bevölkerung sollen besser abgeschätzt werden. In jedem Ort werden etwa 2.000 Probanden ab 18 Jahre mehrfach untersucht, die Probanden werden zusätzlich u. a. zu klinischen Symptomen, Vorerkrankungen, Gesundheitsverhalten, Lebensumständen und psychischer Gesundheit befragt. Studienbeginn ist Mitte April 2020, mit ersten Ergebnissen ist im Mai 2020 zu rechnen. Diese sogenannten „Hotspot“-Studien werden vom RKI in Zusammenarbeit mit Forschern um Prof. Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig durchgeführt.

Bundesweite bevölkerungsrepräsentative seroepidemiologische Studie: Durch die Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 in einer bundesweit repräsentativen Stichprobe sollen die tatsächliche Verbreitung, Immunität, der Anteil asymptomatischer Infektionen, die tatsächliche Sterberate und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf in der Bevölkerung in Deutschland besser abgeschätzt werden. Untersucht werden sollen 15.000 Personen ab 18 Jahre an 150 Studienorten, die Probanden werden zusätzlich u. a. zu klinischen Symptomen, Vorerkrankungen, Gesundheitsverhalten, Lebensumständen und psychischer Gesundheit befragt. Studienbeginn ist voraussichtlich Mitte Mai 2020, erste Ergebnisse werden im Juni 2020 erwartet. |

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