- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 13/2020
- Plexiglasscheiben sind ...
DAZ aktuell
Plexiglasscheiben sind kein Allheilmittel
Positionierung der AG KatPharm zu Schutzmaßnahmen im HV-Bereich
Aus Sicht der AG KatPharm sind die Plexiglasscheiben ein zusätzlicher Schutz. Diese Schutzmaßnahme sollte jedoch immer in Verbindung mit persönlicher Schutzausrüstung der Mitarbeiter gesehen werden. Durch den Kundenbetrieb in der Apotheke ist grundsätzlich auch von Luftströmungen auszugehen, die ggf. das virenhaltige Aerosol in Bereiche hinter der Plexiglasscheibe tragen können. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn die Plexiglasscheiben nur eine sehr geringe Größe und Höhe haben.
Daher empfiehlt die AG, dass die Mitarbeiter im Bereich Front-Office hinter den Plexiglasscheiben mindestens einen Mund-Nasen Schutz (MNS) tragen. Die AG ist sich der schwierigen Liefersituation bewusst, verweist aber auf die vielfältigsten Anleitungen zur Herstellung von behelfsmäßigen MNS (z. B. des Hausärzteverbandes Niedersachsen). Sofern sich einzelne Apotheken zu einer ausschließlichen Versorgung über die Notdienstklappe entscheiden bzw. generell im Notdienst, sollte der Bediener an der Notdienstklappe mindestens mit einem MNS, besser einer FFP2-Maske ausgerüstet sein sowie ein Gesichtsvisier tragen. An der Notdienstklappe ist von einem sehr direkten Kontakt mit den Patienten durch den Luftstrom der Notdienstklappe auszugehen. Auch hier stehen bei einer schwierigen Beschaffungssituation mittlerweile Anleitungen zur Herstellung eines behelfsmäßigen Gesichtsvisieres zur Verfügung.
Zu prüfen ist bei einer Plexiglas-Verkleidung des HV-Tisches auch, ob die Freiwahl reduziert werden kann. Freiwahl wird einerseits durch den Kunden oft angefasst und dann doch zurückgelegt, zudem ist Freiwahl vor dem Bedienplatz der unmittelbaren Kontamination durch Aerosol des Kunden ausgesetzt. Gemäß Robert Koch-Institut ist eine Übertragung durch Schmierinfektion und Infektionen durch kontaminierte Oberflächen prinzipiell nicht ausgeschlossen. Insbesondere Bonbons und ähnliche Waren werden direkt verzehrt, ohne dass der Kunde die Verpackung desinfiziert oder sich dazwischen die Hände wäscht. |
Pandemie-Checkliste
In DAZ Nr. 12 hat die AG KatPharm die Checkliste Pandemie öffentliche Apotheken veröffentlicht. Mittlerweile wurden bereits diverse Anregungen an die AG herangetragen und die Liste konnte mithilfe der ADKA auf den Bereich der Krankenhausapotheken ausgeweitet werden. Aktuell laufen die Planungen für das erste Update der Liste in der kommenden Woche. Über weitere Anregungen, Optimierungsvorschläge, aber auch Kritik freut sich die AG unter der Mailadresse: covid@katastrophen-pharmazie.de
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.