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„Totale“ Abhängigkeit von China beenden
Spahn und Schmidt im Interview zu Lieferengpässen und Coronavirus
Viele Arzneimittel, die hierzulande regelmäßig verordnet werden, kommen aus China. Insbesondere Antibiotika werden überwiegend dort hergestellt – auch in der von COVID-19 besonders betroffenen Region Hubei. Aktuell steht dort derzeit alles still, die Produktionsabläufe in vielen Fabriken wurden gestoppt. Doch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sieht keinen Anlass zur Sorge. „Basierend auf den aktuell vorliegenden Informationen und Daten gibt es weder national noch europäisch Hinweise, die kurzfristig auf eine Einschränkung oder ein Erliegen der Arzneimittelversorgung hindeuten“, heißt es auf der Seite der Behörde.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Friedemann Schmidt haben im Interview mit der Bild-Zeitung nochmals beruhigt. Allerdings räumte Schmidt ein, dass es mittelfristig zu neuen Engpässen kommen könnte: „Arzneimittel-Lieferengpässe gibt es ja schon länger, zusätzliche Engpässe wegen Corona stellen wir bislang nicht fest. Wir werden aber sicherlich im Laufe des Jahres die Folgen der ausgefallenen Lieferungen aus China zu spüren bekommen.“ Der ABDA-Präsident fordert, dass man mittelfristig Maßnahmen treffen müsse, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Dies müsse auf europäischer Ebene passieren. „Es ist wichtig, diese totale Abhängigkeit bei einzelnen Wirkstoffen zu beenden, auch wenn Medikamente dann teurer werden“, so der ABDA-Präsident. Spahn ergänzte: „Darüber sollten wir beizeiten eine Debatte führen. Wir müssen uns grundsätzlich fragen: Wollen wir als Volkswirtschaft derart abhängig von einem einzigen Land sein? Meine Antwort ist: Nein!“ |
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