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Gesundheitspolitik
Wütender Brief an Söder und Spahn
Apothekerin tritt aus CSU aus wegen fehlender Unterstützung der AvP-Betroffenen
In ihrem Brief, der der AZ vorliegt, schreibt Beatrice Guttenberger, Inhaberin der Rats-Apotheke in Ochsenfurt, dass sie seit ihrem 16. Lebensjahr Mitglied in der Jungen Union, später Frauen Union und CSU sei. Guttenberg kritisiert, dass in den vergangenen Jahren im Gesundheitsbereich „immer Klientelpolitik für 2 oder 3 ausländische Versandapotheken gemacht“ wurde, was für sie als selbstständige Apothekerin natürlich immer problematisch gewesen sei. „Aber was jetzt von Ihrer Seite im AvP-Skandal unternommen wird, nämlich nichts, ist für mich schlicht unerträglich“, führt sie weiter aus. Und geht dabei ins Detail: Eine durchschnittliche Apotheke in Deutschland setze im Jahr 2.587.000 Euro um und kaufe für 1.991.000 Euro ein. Den von den AvP-Problemen betroffenen Apotheken würden jetzt also im Schnitt 165.000 Euro fehlen, bei einem Monatsrohertrag von etwas um die 12.000 Euro. „Und niemand, wirklich niemand setzt sich für uns ein. Ich bin fassungslos und bitter enttäuscht.“ Die Kollegen hätten nichts falsch gemacht und würden dank der aufgezwungenen Rechtsform für einen Vorgang mit ihrem Privatvermögen haftbar gemacht, der sich komplett ihrem Einflussbereich entziehe. „Wie können Sie das zulassen?“, fragt Guttenberg und fügt hinzu, dass sie sich mit einer solchen „Volkspartei“ nicht mehr identifizieren könne. Daher kündige sie ihre Mitgliedschaft in der CSU und hoffe, dass viele Kollegen ihrem Beispiel folgen. |
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