Wirtschaft

Viel Ärger für TeleClinic

Findet eine Rezeptzuweisung statt?

eda/cm | Der Telemedizin-Anbieter TeleClinic ist seit Juli Teil der Zur Rose-Gruppe. Weil der Dienstleister apotheken.de die Zusammenarbeit daraufhin beendete, steht TeleClinic nur noch mit einer deutschen Versandapotheke da. Nun hat ein Apotheker mit Unterstützung der Apothekergenossenschaft Noweda rechtliche Schritte gegen TeleClinic eingeleitet.

Wird die Übernahme durch die Schweizer Zur Rose-Gruppe zum Stolperstein für die TeleClinic?

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Akquisition Mitte Juli beendete der Apothekendienstleister apotheken.de die Zusammenarbeit mit TeleClinic – von heute auf morgen fehlte damit die Schnittstelle zu mehreren Tausend Vor-Ort-Apotheken. Ein Vorgang, der vom Landgericht Stuttgart inzwischen für rechtmäßig erklärt wurde.

Einzig übrig geblieben ist die Versandapotheke Mache aus der Nähe von Stuttgart, die ihre Zusammenarbeit mit TeleClinic separat ge­regelt hatte. Das nicht aktive Anbieten von Papierrezepten als Alternative zu E-Rezepten ist für die Patienten seitdem ein großes Ärgernis. Darüber hinaus droht dem Telemedizin-Anbieter nun ein neuer juristischer Konflikt: Wie das Bundesministerium für Gesundheit auf Anfrage bestätigte, hat die AG Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag darum gebeten, die Situation rechtlich zu prüfen. Weil die Apotheke Mache als einziger Partner für die Arzneimittellieferung bleibt, steht ein möglicher Verstoß gegen das apothekenrechtliche Zuweisungs- oder Makelverbot im Raum.

Derweil hat auch Apothekeninhaber Thomas Grittmann aus dem unterfränkischen Miltenberg juristische Schritte gegen TeleClinic eingeleitet. Mit Unterstützung der Apothekergenossenschaft Noweda will er erwirken, dass TeleClinic keine Rezepte mehr ausstellt, sofern keine Möglichkeit für jede Vor-Ort-Apotheke in Deutschland besteht, diese Verschreibung auch tatsächlich einzulösen. |

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