Gesundheitspolitik

Viele Fragen, keine Antwort

ABDA äußert sich zur Corona-Teststrategie

ks | Derzeit wird viel über die richtige Corona-Teststrategie diskutiert. Es gibt unterschiedliche Methoden – der aufwendige PCR-Test ist Goldstandard, Antigen-Schnelltests sind in der Erprobung. Der Virologe Prof. Alexander Kekulé schlägt vor, diese Schnelltests in den Apotheken anzubieten. Die ABDA hält sich mit einer Positionierung zurück – zu viele Fragen seien offen.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt warnte am vergangenen Freitag vor Missverständnissen und falschen Schlüssen: „Erstens brauchen wir noch mehr Klarheit über die Verlässlichkeit der verschiedenen Tests und ihre Verfügbarkeit. Zweitens müssen wir uns darüber einig werden, wer primär getestet werden soll, was mit den Testungen erreicht werden soll, und wie das Verfahren nach einem positiven Test aussieht. Drittens ist in diesem Zusammenhang zu klären, wo die Tests zur Verfügung stehen und wer die Kosten tragen soll.“ Viel werde von der für Mitte September angekündigten Positionierung von Bundesgesundheitsministerium und den obersten Bundesbehörden sowie den Veränderungen der nationalen Teststrategie abhängen.

Der ABDA-Präsident mahnte zudem, dass Schnelltests „kein Vehikel zur Lockerung von Infektionsschutzmaßnahmen“ seien. Es sei deshalb wichtig, wo Tests abgegeben bzw. durchgeführt werden: „Das positive Ergebnis eines Schnelltests muss ja Konsequenzen haben. Es muss ein verlässlicherer Labortest zur Bestätigung und nötigenfalls eine Meldung der nachgewiesenen Infektion erfolgen. Schon deshalb ist es unerlässlich, dass die Tests im heilberuflichen Umfeld bleiben.“

Schmidt verweist darauf, dass Apotheker nach der derzeitigen Rechtslage solche Schnelltests weder abgeben noch anwenden dürfen. In den vergangenen Monaten wurden allerdings viele Ge­setze und Verordnungen schnell und unbürokratisch geändert. Eine klare Forderung, auch mit Blick auf solche Schnelltests aktiv zu werden, richtet Schmidt allerdings nicht an die Politik. |

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