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Gesundheitspolitik
MMS: Anklage gegen vier Amerikaner
Giftige Bleich-Chemikalie wurde als Wundermittel gegen das Coronavirus angepriesen
Den Männern werden unter anderem Betrug und Verstoß gegen das Arzneimittelrecht vorgeworfen. Ihnen drohten bis zu 17 Jahre Haft, schreiben US-Medien. Allein 2019 sollen sie eine halbe Million Dollar (rund 443.000 Euro) mit dem Mittel verdient haben, hieß es unter Berufung auf das Justizministerium. In der Corona-Pandemie seien die Einnahmen dann stark gestiegen. Sie hätten landesweit Zehntausende Flaschen davon über eine fiktive Kirche im Bundesstaat Florida vertrieben und es auch als Mittel gegen Krebs, Aids und andere Krankheiten angepriesen, heißt es in der am vorvergangenen Mittwoch veröffentlichten Klage. Der US-Arzneimittelbehörde FDA lägen Berichte von Todesfällen nach dem Konsum des Produkts vor. Schon zuvor hatte die FDA wiederholt vor MMS gewarnt.
Mit Äußerungen Donald Trumps geworben
Der 62-Jährige habe auch mit Äußerungen von US-Präsident Donald Trump Werbung für das Produkt gemacht. Dieser habe im April Forscher ermuntert, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen im Kampf gegen das Virus Desinfektionsmittel zu spritzen. Nach heftiger Kritik hatte Trump später gesagt, es habe sich nur um „Sarkasmus“ gehandelt.
„Dieses MMS-Produkt ist nicht nur giftig, sein Vertrieb und seine Verwendung können auch verhindern, dass Erkrankte die Behandlung erhalten, die sie tatsächlich benötigen“, sagte Staatsanwältin Ariana Fajardo Orshan. Das Mittel sei über die von dem 62-Jährigen gegründete „Genesis II – Kirche für Gesundheit und Heilung“ vertrieben worden. Diese diene nur dazu, einer staatlichen Kontrolle von MMS zu entgehen. Bereits im April sei die Vermarktung untersagt worden, die Beschuldigten hätten dies jedoch ignoriert.
MMS wirkt – je nach Konzentration – auf Haut und Schleimhäute reizend bis ätzend. Mögliche Folgen einer Einnahme sind Hautverätzungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nierenversagen und Atemstörungen. |
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