Aus den Ländern

Die Maus in der Krankenhausapotheke

Türöffner-Tag: Kindgerecht forschen in der „Apotheke für Krankenhäuser“

Wie kommen eigentlich die vielen Medikamente, die täglich im Krankenhaus benötigt werden, dorthin? Dieser Frage durften am 3. Oktober beim Türöffner-Tag der Sendung mit der Maus 125 junge Entdecker in Gröbenzell bei München nachgehen.
Foto: Johannes Apotheke Gröbenzell

Die Mauskisten warten auf Inhalt.

Unter der Woche arbeiten rund 90 Mitarbeiter in den Räumen der Klinik­versorgung und beliefern mehr als 20 Krankenhäuser mit Arzneimitteln. Christian Sickau, Inhaber der Johannes Apotheke, hatte in das Industrie­gebiet in Gröbenzell im Westen von München eingeladen, um für MausFans die spannenden Türen zu öffnen, die sonst für Besucher verschlossen sind. „Der Türöffner-Tag ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, was in einer Apotheke jenseits der Arzneimittelabgabe geleistet wird. Das praktische Erleben vor Ort kann durch keinen Werbefilm und keine Imagebroschüre ersetzt werden“, erklärt Dr. Sonja ­Mayer, die in der Johannes Apotheke angestellt ist, schmunzelnd fügt sie hinzu: „Unsere Nachwuchsförderung beginnt schon in jungen Jahren“.

„Wir können Säfte, Zäpfchen, Cremes, Salben und Gele herstellen.“ Pharmazeutin im Praktikum Carolin Jakob fragt, wie man denn feststellen könnte, ob der Stoff, den man verarbeiten möchte, wirklich der ist, den der Arzt verschrieben hat – ein besonders un­leserliches Rezept hat sie auch dabei. Schließlich sähen die Substanzen größtenteils ähnlich aus, nämlich weiß. Schmecken, wie es ein Kind ­vorschlägt, hält Jakob für keine gute Idee. Aber riechen wäre vielleicht eine Möglichkeit. Das kann dann auch gleich getestet werden: Es gilt, den ­Geruch ätherischer Öle zu erraten. ­Außerdem zeigt die Apothekerin, wie man den pH-Wert bestimmen kann, und macht Experimente mit Wasser-Öl-Mischungen.

Türöffner-Tag

Premiere war am 10. Juli 2011 anlässlich des 40. Geburtstags der Sendung mit der Maus. Seitdem öffnen sich jedes Jahr überall in Deutschland für Maus-Fans Türen, hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen sind. In Fabriken, Forschungslaboren, Stadien, Bauernhöfen, Theatern, Rathäusern, Handwerksbetrieben und an vielen anderen Veranstaltungsorten können kleine und große Maus-Fans an diesem Tag Sachgeschichten live erleben. Mehr unter www.wdrmaus.de

Hygiene hautnah

Unsere Haut besteht überwiegend aus „guten“ Bakterien. Aber es sind auch unsichtbare Bakterien auf der Haut, die Krankheiten verursachen können. Beim richtigen Hände­waschen mit Seife und Desinfektion lassen sich Krankheitserreger ent­fernen, erklärt Apothekerin Sabrina Enslin. Nach der Demonstration zum richtigen und dann einem gemeinsamen Händewaschen testen die Kinder an sich selbst mit einer UV-Tischlampe, ob bei ihnen nicht gut desinfizierte Stellen sichtbar werden oder alles rein ist.

Medizin für die Kuscheltiere

Nun ist es so weit: Die Kinder dürfen ihre eigene Maus- oder Elefanten-In­fusion herstellen. Mit Spritzen dürfen sie farbige Wasser- oder Kochsalzlösung über einen Konnektor in den Infusionsbeutel geben. Immer zu zweit arbeiten sie höchst konzentriert: Einer gibt die Zutaten weiter und notiert auf dem Maus-Herstellplan genau, was der Hersteller zuspritzt. An einer weiteren Spielstation können die Kinder eine Vanille-Salbe herstellen, mit Beipackzettel versteht sich, die sie als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfen.

Förderband und High-Tech-IT

In der „Apotheke für Krankenhäuser“ werden Schubladen schon lange nicht mehr per Hand gezogen. Heute sind Greifen, Saugen, Schieben, Fahren, Rutschen angesagt – so saust auch die Kuschelmaus das Transportband entlang in ihre Kiste. Alle kleinen Nachwuchsapotheker dürfen aus dem Vollautomaten Smarties-Packungen auslagern. Eine Urkunde für die ­Teilnahme durfte natürlich auch nicht fehlen. |

DAZ.online/jb

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