DAZ aktuell

„Wir können das nicht akzeptieren!“

Hausärzte machen gegen Impfungen in der Apotheke und Dauerverordnungen mobil

bro/ral | Vergangene Woche fand nicht nur der Deutsche Apothekertag, sondern auch der Deutsche Hausärztetag statt. Und während man sich in Düsseldorf einig war, dass man bei Wunsch Impfungen in der Apotheke anbieten kann und will, war man sich in Berlin genauso einig, dass das nicht infrage kommt. Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzte­verbandes, erklärte, sich intensiv gegen die geplanten Modellvor­haben zu Apotheken-Impfungen einzusetzen. Auch sprachen sich die Ärzte gegen geplante Dauer­verordnungen aus.

In seiner Rede erklärte der inzwischen als Bundesvorsitzender wiedergewählte Weigeldt, zum Thema Apotheken-Impfungen: „Das ist eine Überschreitung der Heilberufsgrenzen, die absolut nicht hinnehmbar ist. Hier werden wir weiterhin intervenieren, auf Bundesebene, aber auch in den Ländern.“ ­Interessant war dabei, wie sich Weigeldt die Genese der Impfregelung in der Apothekenreform erklärt. Weigeldt wörtlich: „Auch den Apothekerverbänden ist klar, dass wir das nicht akzeptieren können. Die ABDA wird die Impfung durch Apotheker nicht propagieren. Sie sehen das auch als einen Versuch, ihnen den Wunsch nach dem Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten abzukaufen. Wir werden darauf ein Auge haben, das ist sicher.“

Und es gibt noch eine weitere Regelung im Apothekenstärkungsgesetz, die die Hausärzte verärgert: die Dauerverordnungen. Konkret sollen Ärzte laut Entwurf bei chronisch kranken Patienten Dauerverordnungen ausstellen können, die maximal bis zu viermal und höchstens ein Jahr lang beliefert werden können. Für die Arzneimittelsicherheit sei eine engmaschige Betreuung der Patienten wichtig, heißt es in einem Antrag, den die Delegierten des Deutschen Hausärztetags beschlossen haben. |

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