- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 31/2019
- Giftige Petermännchen
Prisma
Giftige Petermännchen
Nordseefische sorgen für Ungemach
Giftige Fische werden allgemein eher mit tropischen Gewässern assoziiert, wo sie durch ihre bunten Farben mögliche Fressfeinde warnen. Doch auch in der Nordsee leben Fische, die Anglern und Strandbesuchern eine unangenehme Überraschung bescheren können. Die Petermännchen (Trachinidae) kommen im nördlichen Atlantik, dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer in Küstennähe vor. Einen großen Teil des Tages verbringen sie im Schlamm eingebuddelt, weshalb Badende oft unvermittelt mit den 15 bis 45 cm langen Tieren Bekanntschaft machen. Stacheln an der Rückenflosse und dem Kiemendeckel sondern ein Toxin ab. Es besteht aus Serotonin, das einen intensiven Schmerz auslöst und Proteinen, die für die Ausschüttung von Histamin verantwortlich sind. Die betroffene Körperstelle schwillt an und rötet sich. Außerdem können Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen und Krämpfe auftreten. Das Erhitzen der vergifteten Hautpartie, etwa mit heißem Wasser, ist eine erste Notfallmaßnahme, da die eingedrungenen Proteine bei hohen Temperaturen denaturieren. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Fälle an der Nordseeküste in den letzten 20 Jahren zugenommen hat, verliefen diese unangenehmen Begegnungen bislang glücklicherweise nie tödlich. |
Literatur
Giftinformationszentrum-Nord mit Jahresbericht 2018. Presseinformation Nr. 092 / 2019 der Universitätsmedizin Göttingen vom 17. Juli 2019. www.umg.eu; Abruf am 25. Juli 2019
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.