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Linz geht, Burs kommt
AK Niedersachsen nach fast 20 Jahren mit neuer Präsidentin / Wechsel in der Geschäftsführung
Bereits im letzten Jahr gab Magdalene Linz es bekannt, nun wurde es wahr: Für die 18. Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Niedersachsen hatte die 65-Jährige gar nicht mehr kandidiert und zog sich damit auch aus ihrem Amt als langjährige Präsidentin zurück. „Ich mache im kommenden Jahr seit 19 Jahren Berufspolitik in der Funktion als Kammerpräsidentin. Es reicht jetzt einfach. Ich werde im kommenden Jahr 65. Das Leben hat noch andere schöne Seiten zu bieten als die Berufspolitik“, so Linz 2018. Die offizielle Verabschiedung von Linz wurde schon bei der Kammerversammlung im März vollzogen. Dennoch war der Tag der konstituierenden Sitzung von vielen emotionalen Momenten geprägt. Es gab zahlreiche Danksagungen aus dem Vorstand und vom Apothekerverband. Sichtlich überrascht und gerührt war Linz, als ihr von Vizepräsident Christopher Jürgens die Urkunde für die Ehrenpräsidentschaft der Apothekerkammer übergeben wurde. Augenzwinkernd fügte Jürgens hinzu: „Diese Auszeichnung beinhaltet natürlich das Privileg, ein Leben lang kostenlos an den Kammerversammlungen teilzunehmen.“ Linz versicherte, dass sie sich so schnell nicht von der Berufspolitik und den Kollegen lösen werde.
Niedersachsen als Vorreiter
Mit einem zwiespältigen Gefühl verabschiedete sich Linz in ihrer letzten Ansprache als Präsidentin von ihren Kolleginnen und Kollegen. Vieles sei gelungen, aber die aktuelle politische Lage und die Streitigkeiten im Berufsstand seien besorgniserregend (s. AZ Nr. 27, S. 8). „Wir haben in Niedersachsen immer in der Champions League gespielt“, so Linz. Damit bezog sie sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Beratungs-Checks und jüngst auf die Einführung der Stationsapotheker als politische Reaktion auf die sogenannten Pflegemorde. Rund 60 Pharmazeuten werden derzeit an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) als Stationsapotheker eingeführt. In Hamburg und Bayern würde man dem Vorhaben nun folgen. Linz setzte sich erfolgreich für eine Ausweitung der Studienplatzangebote im Fach Pharmazie ein und baute ein gutes Verhältnis zu den Ärzten auf, sowohl im akademischen als auch im standespolitischen Sinne. Linz wurde 1984 erstmals Mitglied der Kammerversammlung. Im Jahr 2000 war sie die erste Frau, die das Amt einer Kammerpräsidentin übernahm. Auch auf Bundesebene war Linz mehrere Jahre berufspolitisch aktiv: Zwischen 2005 und 2008 führte sie als Präsidentin die Bundesapothekerkammer an.
Ihre Nachfolgerin Cathrin Burs, Inhaberin der Broitzemer Apotheke in Braunschweig, setzte sich in Hannover mit 35 Wählerstimmen gegen ihre Herausforderer Tobias Münkner (22 Stimmen) und Ina Bartels (11 Stimmen) durch. Vizepräsident bleibt auch in dieser neuen Amtsperiode der angestellte Apotheker Christopher Jürgens. Jürgens ist bereits seit 2014 Mitglied des Kammervorstands und wurde 2016 erstmals Vizepräsident der Kammer. Thematisch gesehen ist er innerhalb der Kammer für alle Themen rund um die Krankenhausversorgung zuständig.
August: Wechsel in der Geschäftsführung
In der Apothekerkammer Niedersachsen findet zum 1. August ein weiterer Personalwechsel statt.
Dr. Lukas Kaminski (39) übernimmt die Position des pharmazeutischen Geschäftsführers. Zusammen mit der juristischen Geschäftsführerin Dr. Marion Eickhoff wird er die Geschäftsstelle der Kammer leiten. Kaminski ist schon seit 2012 bei der Kammer und leitete bisher die Aus- und Weiterbildung sowie den Bereich Qualitätssicherung. Sein Vorgänger Dr. Frank Dombeck war seit November 2014 für die Kammer tätig gewesen.
Die Apothekerkammer Niedersachsen verfügt über rund 7800 Mitglieder, und mit etwas mehr als 1900 Betriebsstätten zählt das Land die viertmeisten Apotheken in Deutschland. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kammern hat die Kammer in Niedersachsen gleichzeitig auch die Apothekenaufsicht inne. |
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