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Niemals über das Abwasser!
Beipackzettel wird durch Angaben zur Arzneimittelentsorgung ergänzt
Nicht mehr benötigte oder verfallene Arzneimittel dürfen Patienten im normalen Hausmüll entsorgen. Dieser Gedanke irritiert manche Patienten: „Was, wenn Kinder im Müll spielen?“, fragen sie in der Apotheke. Arzneimittel seien doch „giftig“ und könnten somit schlecht einfach in den normalen Müll gesteckt werden, argumentieren sie ebenfalls. Einigen Arzneimittelanwendern scheint es „sicherer“ oder einfacher, alte Arzneimittel über die Toilette oder den Abguss zu entsorgen – hier gehören Arzneimittel allerdings definitiv nicht hin, und zwar nie.
Ein solcher Hinweis muss nach Ansicht des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in die Gebrauchsinformation von Arzneimitteln. „Zeitnah“ will das BfArM in den Packungsbeilagen von Arzneimitteln deutlich darauf hinweisen, dass nicht verbrauchte Arzneimittel keinesfalls über das Abwasser entsorgt werden dürfen. Das Bundesinstitut hat für die Arzneimittelhersteller eine entsprechende Formulierung vorgegeben: „Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.“
Arzneimittelentsorgung in Apotheken nicht mehr so üblich
Manche Apotheken bieten ihren Patienten serviceorientiert an, die sachgerechte Entsorgung ihrer Altarzneimittel zu übernehmen. Wurde dies bis vor zehn Jahren (Mitte 2009) bundesweit noch von den meisten Apotheken offeriert, ist dieser Service mittlerweile rarer geworden. Hintergrund ist, dass bis 2009 Altarzneimittel kostenlos von der Firma Vfw Remedica abgeholt wurden, die dafür spezielle Müllsäcke an die Apotheken geliefert hatte. Nach einer Änderung der Verpackungsordnung im Jahr 2009 müssen die Arzneimittel-Verpackungen jedoch über das Duale System entsorgt werden – das war das Aus für das Remedica-System, das sich auch über den Verkauf der recycelbaren Verpackungsmaterialien finanzierte. Das bundesweite Nachfolgesystem, bei dem die Apotheken die Entsorgungskosten zu tragen hatten, wurde mittlerweile ebenfalls eingestellt. |
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