Arzneimittel und Therapie

Mutation verringert ASS-Wirkung

GUCY1A3-Gen beeinflusst Thrombozytenaggregationshemmung

cst | Nicht nur die Wirkung von Clopidogrel kann unter ungünstigen genetischen Bedingungen vermindert sein, auch was den zweiten Baustein einer dualen Plättchenhemmung – die Acetylsalicylsäure (ASS) – betrifft, können sich Patienten nach einer Stent-Implantation nicht in Sicherheit wiegen. Damit Clopidogrel seine gerinnungshemmende Wirkung entfalten kann, muss es durch das Cytochrom-P450-Enzym CYP2C19 aktiviert werden. Anhand eines Tests kann vor Therapiebeginn ermittelt werden, ob der Patient auf eine Behandlung mit Clopidogrel ansprechen wird oder ob bei verminderter Enzymaktivität eine Alternativtherapie erwogen werden sollte. Nun haben Forscher um Professor Heribert Schunkert vom Deutschen Herzzentrum in München ein Gen identifiziert, das für die ASS-Wirkung relevant ist: GUCY1A3 kodiert für die alpha-3-Untereinheit der löslichen Guanylatcyclase. Diese spielt bei der Thrombozytenaggregationshemmumg eine zentrale Rolle. So war das Risiko, unter ASS einen erneuten Gefäßverschluss zu erleiden oder an einem Herzinfarkt zu versterben, bei homozygoten Trägern der rs7692387-Mutation im GUCY1A3-Gen nach einer koronaren Stent-Implantation signifikant erhöht. Die Plättchenreaktivität unter ASS war bei Vorliegen der Risiko-Mutation höher als bei intakten Allelen. Ob diese Erkenntnisse genutzt werden können, um die plättchenhemmende Therapie nach einer Stent-Implantation zu optimieren, müssen weitere Untersuchungen zeigen. |

Quelle

Kessler T et al. Association of the coronary artery disease risk gene GUCY1A3 with ischaemic events after coronary intervention. Cardiovasc Res 2019; doi:10.1093/cvr/cvz015

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