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Über 6 Millionen Rezepturen
Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) hat seine Daten zur Herstellung von Rezepturarzneimitteln veröffentlicht. Demnach wurden allein auf Kassenrezept rund 6,1 Millionen sogenannte allgemeine Rezepturen wie Kapseln oder Salben hergestellt. Die tatsächliche Zahl liegt noch höher, weil Rezepturen für Privatversicherte, für den Sprechstundenbedarf oder auf direkte Nachfrage des Patienten in den DAPI-Daten noch nicht erfasst sind. DAPI-Chef Dr. Andreas Kiefer weist anlässlich der Veröffentlichung der Daten darauf hin, dass der Zeitaufwand für Rezepturen nicht angemessen honoriert werde – und zudem eine „Gemeinwohlpflicht“ der öffentlichen Apotheken sei, die ausländische Versender oft nicht erfüllten.
Thomas Steffen wechselt ins BMG
Der ehemalige verbeamtete Staatssekretär im Finanzministerium, Thomas Steffen, wechselt Mitte Mai 2019 als Staatssekretär ins Bundesgesundheitsministerium. Er löst den langjährigen Beamten Lutz Stroppe ab, der in den vorzeitigen Ruhestand geht. Steffen ist Jurist und kennt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sehr gut: Beide waren Staatssekretäre unter Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble. Neben dem verbeamteten Staatssekretär sitzen im BMG zwei parlamentarische Staatssekretäre. Derzeit sind dies Thomas Gebhart und Sabine Weiss. Der verbeamtete Staatssekretär ist inhaltlich verantwortlich für die einzelnen Abteilungen im BMG, also auch für die Abteilung 1, zu der die Themen Arzneimittel und Apotheken gehören.
Streit um Sanicare-Anteile
Wem gehört die Versandapotheke Sanicare? Darüber wird derzeit gerichtlich gestritten. Die Ursprünge des Streits liegen im Jahr 2013. Damals hatte Volkmar Schein die Apotheke übernommen. Er starb 2016 durch Suizid. Im Juni 2014 hatte er die Hälfte der Geschäftsanteile an seinen Kollegen Christoph Bertram übertragen, im November 2015 überließ er ihm weitere 45 Prozent. Dagegen hat Ingrid Schein, Witwe von Volkmar Schein, geklagt: Ihr Mann sei zum Zeitpunkt der Übertragungen nicht mehr geschäftsfähig gewesen. Sie zog vor das Amtsgericht Neunkirchen, das ihre Beschwerde abwies. In zweiter Instanz hat nun auch das Oberlandesgericht Saarbrücken die Klage abgewiesen. Die Auseinandersetzungen dürften jedoch weitergehen.
Deutsche Bahn testet Medibus
Rollende Arztpraxen sollen den Medizinermangel in ländlichen Regionen mildern. Daran will die Deutsche Bahn als Busbetreiber verstärkt mitverdienen. Bis Anfang 2020 plant der Konzern, sieben „Medibusse“ bereitzustellen, wie Bahn-Projektleiter, Arndt Hecker, ankündigte. In der Hauptstadt wurde vergangene Woche das vierte derartige Fahrzeug des Unternehmens vorgestellt. Es sieht von außen wie ein Linienbus aus, im Inneren sind Behandlungsbereich, Labor und Warteplätze eingerichtet. Die Bahn sieht in dem Nischenbereich Medibus einen wachsenden Markt für ihre Bussparte. Das Bundesgesundheitsministerium bezeichnet den Medibus als effizientes und innovatives Mittel. Und auch die KBV hält ihn prinzipiell für sinnvoll.
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