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EU-Versender verspotten Digitalisierungsängste
#Neuschnupfen kontra #retteDeineApotheke
Nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung war es ruhig geworden um den Verband der EU-Versender (European Association of Mail Service Pharmacies – EAMSP). Zehn Mitglieder aus den Niederlanden, Belgien, UK, Tschechien und der Schweiz zählt der Verband. Nun hat er die Internetseite „neuschnupfen.eu“ geschaltet. Allzu viel Inhalt enthält die Seite nicht. Es ist aber schnell klar, worum es geht: Die EU-Versender nehmen die „Angst und Zurückhaltung“ bei der Digitalisierung aufs Korn und fordern mutigere Schritte im „digitalen Wandel“. Den „Neuschnupfen“ erklären die EU-Versender mit der „allergischen Reaktion auf alles Neue“. Dazu heißt es: „Angst und Zurückhaltung haben uns weit gebracht: bis ins Heute. In unserer digitalen Welt bringen sie uns aber immer weniger weiter. Schließlich sind Risiken heute nicht mehr gleichzusetzen mit ‚aufgefressen werden‘ – sondern oft auch mit den größten Chancen unserer Zeit.“ Die etwas befremdlich auf witzig getrimmte Botschaft der EU-Versender lautet: „Der digitale Wandel lässt sich nicht aufhalten. Respekt davor kann immer noch gesund sein – aber Angst und Übervorsicht sind keine hilfreichen Ratgeber mehr. Weiter kommt, wer weiter lernt, entdeckt, ausprobiert. Egal, ob es beim nächsten Rezept um Husten geht oder das Abendessen, für das noch Gouda fehlt. Hatschi? Gesundheit!“ Und sie versprechen: „Wir nehmen der Digitalisierung die Risiken und Nebenwirkungen“.
Eine erste Reaktion kam von der vor Kurzem von drei jungen Apothekern aus Berlin und Schleswig-Holstein gegründeten Initiative #retteDeineApotheke, die Ende März mit der Organisation eines Protestmarschs in Berlin von sich reden machten. Sie erklärten: „Das Wortspiel Neuschnupfen ist für die betroffenen Allergiker geschmacklos und verletzend. Zurzeit herrscht eine heftige Allergiephase, die Millionen von Menschen gesundheitlich erheblich belastet. Und DocMorris und Co. erlauben sich einen zynischen Spaß auf Kosten dieser Patienten. Dies zeigt einmal mehr, wie wenig den Versandunternehmen das Wohl der Patienten wirklich am Herzen liegt. Wir Apotheken vor Ort helfen den Patienten, anstatt sie zu verhöhnen“. |
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