Adexa-Info

„Gute Perspektiven für Angestellte und Inhaber“

Protestmarsch #rettedeineapotheke mit ADEXA

Es ist eine kritische Situation für die deutschen Apotheken – dieses Zeichen setzte der Zug von etwa 500 protestierenden Pharmazeutinnen und Pharmazeuten am Sonntag in Berlin. Mit einem Pfeifkonzert vor dem Gesundheitsministerium, Sprechchören und Plakaten wollten sie ihrer Sorge Ausdruck geben: Es bestehe die Gefahr, dass „das beste Apothekenwesen der Welt politisch zerstört“ werde.

Dem Aufruf der drei Nachwuchsapotheker Maria Zoschke, Maximilian Wilke und Dr. Joachim Schrot waren nicht nur Kolleginnen und Kollegen aus Berlin gefolgt. Auch ADEXA hatte für die Veranstaltung geworben – und ADEXA-Vorstand Andreas May hielt eine Rede bei der Abschlusskund­gebung am Brandenburger Tor.

Vom Bahnhof Friedrichstraße aus formierte sich der beeindruckende Zug und hatte schon nach kurzer Zeit sein erstes Etappenziel erreicht: Vor dem Bundesgesundheitsministerium wurde die maximale Lautstärke der apothekenroten Trillerpfeifen getestet. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Apo klaut“, so die Botschaft, die inzwischen hoffentlich auch bei dem zeitgleich in Münster weilenden Jens Spahn angekommen ist. Der weitere Weg führte am Bundeswirtschaftsministerium und an der Charité entlang, mündete beim Reichstag und endete vor dem Brandenburger Tor.

Foto: ADEXA/beh
Banner und Plakate beim Protestmarsch zur Rettung der Vor-Ort-Apotheken

Jetzt reicht’s!

Die Nachricht, dass die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente für DocMorris und Co. gekippt werden soll, sei der Auslöser für den Protestmarsch gewesen, so Wilke, der übrigens angestellter Apotheker ist, bei der abschließenden Kundgebung. Das sei Politik für internationale Großkonzerne und gegen die Menschen im Land. Denn Präsenzapotheken seien wichtige Pfeiler im Gesundheitswesen, aber auch Orte des Vertrauens und der Geborgenheit. Dazu zitierte er aus dem Facebook-Post einer Unterstützerin: „In den Apotheken ist der Patient kein anonymer Bestellvorgang.“ Von den Politikern forderte Wilke einen Rahmen, der es jungen Pharmazeuten möglich macht, auch noch in 25 oder 30 Jahren den Menschen vor Ort zu helfen. Dazu gehörten ein Rx-Versandverbot und feste Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Foto: ADEXA/sjo
ADEXA-Vorstand Andreas May bei der Kundgebung

Angestellte spüren die Untätigkeit der Politik

Andreas May kritisierte in seiner Rede anschließend, dass die deutschen Apotheken schon seit zweieinhalb Jahren gegen die Einflussnahme aus Brüssel kämpfen müssten. Seit dem EuGH-Urteil wirke sich die wirtschaftliche Schieflage negativ auf die Arbeitsplätze aus. „Wenn die einzige Apotheke auf dem Land im Umkreis von 15 km schließt, tut es wirklich weh. Vor allem für die Patienten dort! Aber auch für die Mitarbeiter, die keinen Arbeitsplatz mehr haben. Und für die jungen Leute, die ihre Ausbildungsplätze in der Region verlieren.“ Außerdem sei die Unsicherheit ein Hemmschuh bei den Tarif­verhandlungen, so May. „Das ist für die 142.000 Mitarbeiter total bitter!“

Foto: ADEXA/sjo
Der Zug lief am Reichstag vorbei zum Brandenburger Tor.

Von der Regierung fordert ADEXA, dass sie sich nicht von der EU-Kommission mit ihrem Vertragsverletzungsverfahren unter Druck setzen lasse. „Setzen Sie sich dafür ein, dass wir wieder faire Bedingungen bekommen!“ Und mit Blick auf die SPD: „Knicken Sie nicht wieder ein!“

May: „Zusammen, Angestellte und Inhaber, sind wir hoffentlich stark genug, um die Politik zu überzeugen: Es ist höchste Zeit zu handeln!“

Von ADEXA nahmen u. a. auch Ingrid Heberle, Beirat der Region Mitte & Ost und Leiterin der Berufsgruppe PTA, sowie der JuMi-Ansprechpartner der Region, André Becker, teil. |

sjo

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