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Interpharm 2019 – Männerkrankheiten
Echte Hilfe bei organischen Störungen
Was PDE-5-Inhibitoren alles leisten können
Erektion benötigt Entspannung und Konstriktion
Im Zustand der Erektion komprimieren die gefüllten Schwellkörper die Venen und verhindern somit das Abfließen des Blutes: Die Erektion bleibt erhalten. Dazu müssen die Schwellkörper zunächst über Arterien gefüllt werden und das setzt wiederum eine Relaxation dieser Gefäße voraus. Verantwortlich dafür sind bestimmte Transmitter wie Dopamin. Andere Botenstoffe führen direkt oder indirekt zu einer Konstriktion. Deswegen kommt es auch unter einigen Antidepressiva zu sexuellen Funktionsstörungen.
Durch die Inhibition der Phosphodiesterase 5 (PDE-5) erhöht sich die Konzentration von cGMP, das über weitere Botenstoffe die Relaxation von glatten Muskelzellen bewirkt. Dies fördert die Füllung der Schwellkörper und die Erektion.
PDE-5-Inhibitoren sind sichere Arzneimittel
Durch PDE-5-Inhibitoren besteht kein kardiovaskuläres Risiko. Bei Kombination mit Antihypertonika oder NO-Donatoren kann es aber zu einer übermäßigen Blutdrucksenkung kommen. Zudem kann unter Vasodilatation durch PDE-5-Inhibitoren ein Steal-Phänomen (von engl. „stehlen“) auftreten: Das Blut aus ischämischen Gebieten wird in bereits besser versorgte umverteilt, was die Durchblutungsstörung ischämischer Gebiete weiter verstärkt.
„Zur Ejaculatio praecox kommen wir später.“
Durch die Wirkung auf die Phosphodiesterase 6 (PDE-6) kann es unter PDE-5-Inhibitoren zu visuellen Störungen kommen, die in fast allen Fällen ohne klinische Relevanz sind. Unter Tadalafil kann auch die Phosphodiesterase 11 gehemmt werden, was die berichteten Muskelschmerzen erklärt.
Missbräuchlich werden PDE-5-Inhibitoren mit Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI) kombiniert, um die Erektion noch weiter zu verstärken, dass kann allerdings zu einem Priapismus führen. Bei dieser schmerzhaften Dauererektion handelt es sich um einen Notfall, der umgehend in der Klinik behandelt werden muss, um ein Absterben des Gewebes zu verhindern.
Bei der Anwendung von PDE-5-Inhibitoren muss die Latenzzeit zwischen Einnahme und Wirkung in der Gebrauchsinformation beachtet werden. Zudem sollte psychischer Stress vermieden werden. Auch unter PDE-5-Inhibitoren kann es nur bei sexueller Erregung zur Erektion kommen. Bleibt eine ausreichende Wirkung aus, können PDE-5-Inhibitoren auch einige Tage am Stück in niedrigerer Dosierung eingesetzt werden. Eine Testosteron-Gabe ist nur dann eine Alternative, wenn die Funktion der Hoden nicht gegeben ist.
PDE-5-Inhibitoren werden nicht nur bei erektiler Dysfunktion eingesetzt.
Bei der Prostatahyperplasie kann der relaxierende Effekt der PDE-5-Inhibitoren zu einer Besserung der Symptome führen. Dazu werden lang wirksame Präparate in niedriger Dosierung eingesetzt. Auch die pulmonale arterielle Hypertonie kann durch diese Wirkstoffe reduziert werden, was eine Entlastung des Herzens bewirkt. In dieser Indikation können PDE-5-Inhibitoren auch Frauen verordnet werden. |
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