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Arzneimittel und Therapie
Falsch geklebt: Trockenmittel statt Wirkstoff-Pflaster
Verwechslungsgefahr bei Estramon conti®
cel/cst | Estramon conti® ist indiziert zur Hormonersatztherapie bei Estrogen-Mangelsymptomen nach der Menopause und in zwei Wirkstärken verfügbar. Doch die Packungen enthalten mehr als nur ein Estradiol- und Norethisteron-haltiges Matrixpflaster: Ein Trockenmittel-Pad aus Polypropylen ist mittels Klebefolie an der Sachet-Innenwand aufgebracht und gewährt durch seine feuchtigkeits- und sauerstoffabsorbierenden Eigenschaften die Stabilität des Wirkstoff-Pflasters. Das hormonhaltige Pflaster ist transparent, somit laut Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) „nur schwer erkennbar“, und liegt lose im Sachet. Das an der Sachet-Innenwand klebende Trockenmittel-Pad ist hautfarben. Was Pflaster und Pad gemeinsam haben: Sie sind nicht beschriftet. Hinweise auf das Trockenmittel fehlen auf dem Umkarton und dem Sachet, lediglich in der Packungsbeilage werden die Anwenderinnen darauf aufmerksam gemacht. Aus Sicht der AMK birgt dies ein Risiko für Anwendungsfehler. Seit 2013 erreichten die AMK insgesamt 34 Verdachtsfälle zu Estramon conti® aus den bundesweiten Apotheken.
Hersteller Hexal hat teilweise auf die Verwechslungsfälle reagiert und warnt seit Kurzem in einer beigelegten Broschüre davor, das Trockenmittel auf die Haut aufzubringen. Zudem plant das Unternehmen noch in diesem Jahr, ein neues Trockenmittel einzusetzen. Bis dahin bleibt Estramon conti® mit den beschriebenen Verwechslungsgefahren auf dem Markt. Erstanwenderinnen von Estramon conti® sollten auf die möglichen Risiken durch die unbeabsichtigte Anwendung des Trockenmittels hingewiesen werden. Beanstandungen hinsichtlich mangelnder Klebkraft der Pflaster sollten stets kritisch bezüglich einer möglichen Verwechslung mit dem Trockenmittel und auch möglicher unerwünschter Hautreaktionen an der Klebestelle hinterfragt werden. |
Quelle
AMK-Meldung 09/19 zu Estramon conti vom 26. Februar 2019; www.abda.de
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