- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 1-2/2019
- Wie der Nachteil zum ...
Arzneimittel und Therapie
Wie der Nachteil zum Vorteil wird
Adipöse Krebspatienten sprechen besser auf Immunonkologika an
Adipositas wird von inflammatorischen Vorgängen begleitet, die zu einer Suppression des Immunsystems führen. Diese äußert sich in einer beschleunigten Alterung von T-Zellen, die durch eine höhere Expression des Programmed cell death protein 1 (PD-1) und zelluläre Fehlsteuerungen gekennzeichnet ist. Ferner wird bei übergewichtigen Patienten ein verstärktes Tumorwachstum beobachtet, was auf die Immunsuppression sowie auf metabolische und hormonelle Effekte zurückzuführen ist. Das heißt, Fettleibigkeit kann als Mediator für immunologische Dysfunktionen und Zellproliferationen betrachtet werden. Soweit die negativen immunologischen Folgen einer Adipositas.
Jedoch zeigen Tierversuche und klinische Studien auch einen positiven Effekt der Fettleibigkeit: Übergewichtige Patienten sprechen verstärkt auf eine immunonkologische Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren an, was sich unter anderem in einem längeren Überleben niederschlägt.
Ob eine gewichtsbedingte Dysregulation des Immunsystems bei allen Tumorentitäten eine Rolle spielt, ist bislang nicht bekannt. Auch bleibt zu klären, inwieweit die erhöhte Tumorinzidenz bei Fettleibigen tatsächlich auf immunologische Fehlfunktionen zurückzuführen ist. |
Quelle
Wang Z et al. Paradoxical effects of obesity on T cell function during tumor progression and PD-1 checkpoint blockade. Nat Med 2018; doi:10.1038/s41591-018-0221-5
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.