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Wirtschaft
Kritische Zustände in Indien?
Indischer Pharmachef: Kontrollen verursachen Engpässe
2013 musste der Generikahersteller Ranbaxy wegen des Verkaufs minderwertiger Medikamente eine Strafe von 500 Mio. US-Dollar zahlen – die FDA hatte in den Jahren zuvor Qualitätsmängel bei der Produktion festgestellt. Laut FAZ vom vergangenen Freitag erklärte der damalige Aufklärer und frühere Ranbaxy-Manager Dinesh Thakur kürzlich: „Ich habe das gleiche Verhalten bei anderen Unternehmen nach 2013 gesehen.“ In der vergangenen Woche soll sich dann GV Prasad, Geschäftsführer von Dr. Reddy’s und Vorsitzender des Nationalen Komitees für Pharmazeutika im Industrieverband Indiens, zu Wort gemeldet haben. „Die dauernden Inspektionen haben eine bedeutende Auswirkung auf den Pharma-Export. Aufgrund der Verwarnungen verzögert sich eine ganze Reihe von Zulassungen. Das belastet die Einführung neuer Arzneien und unser Wachstum.“
Rost und Schimmel
Doch die Kontrollen haben ihre Gründe. So warnte laut FAZ die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2015 den Hersteller Svizera Labs in Bombay: Seine Arzneien gegen Tuberkulose in Schwellenländern würden boykottiert, wenn das Unternehmen seine Herstellungspraxis nicht ändere. Die WHO soll unter anderem Rost auf den Verpackungsmaschinen, schwarzen Schimmel in den Räumen, niedrige Hygienestandards und defekte Siegel der Arzneien beanstandet haben. Vor allem aber fürchtete sie eine Manipulation der Ergebnisse der Qualitätskontrolle durch die Firma. Da laut FAZ 40% der in den USA verordneten Generika aus Indien stammen, sind die Kontrollen nachvollziehbar. |
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