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Wirtschaft
Die Lage ist besser als die Aussichten
APOkix-Umfrage: Blick in die Zukunft bleibt trübe / Ausbau digitaler Angebote hat bei den Apothekenleitern hohe Priorität
Die aktuelle Geschäftslage wurde zuletzt im April 2018 besser beurteilt als jetzt im November: Seinerzeit überschritt der Index mit 102,6 Punkten sogar die 100-Punkte-Linie. Danach überwogen stets die negativen Einschätzungen, der Tiefpunkt war im Juli 2019 mit 75,9 Punkten erreicht. Im Oktober lag der Index mit 82,0 Punkten noch um einiges tiefer als im November, womöglich hat die herbstliche Erkältungswelle die Konjunktur in den Apotheken angekurbelt.
Deutlich pessimistischer ist dagegen der Blick der APOkix-Teilnehmer in die Zukunft. Gefragt nach ihren Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, rechnet nur rund jeder Zehnte mit einer Verbesserung, aber knapp die Hälfte mit einer Verschlechterung. Der dazugehörige Index liegt bei 62,2 Punkten und dümpelt damit weiterhin um die 60-Punkte-Linie. Hintergrund ist, dass es der Politik seit dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 nach wie vor nicht gelungen ist, die Vor-Ort-Apotheken vor den unfairen Boni der EU-Versender zu schützen. Und es zudem mehr als zweifelhaft erscheint, ob Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu überhaupt willens und fähig ist.
Digitale Angebote stehen im Fokus der Apothekenleiter
Die „Frage des Monats“ befasste sich im November mit dem Thema Digitalisierung. Die Antworten zeigen: Den APOkix-Teilnehmern ist die Relevanz bewusst, aber es gibt noch einiges zu tun.
So sind neun von zehn Apothekenleitern davon überzeugt, dass im digitalen Zeitalter auch Vor-Ort-Apotheken online präsent sein und ihren Kunden digitale Angebote machen müssen. Andernfalls drohten erhebliche Wettbewerbsnachteile. Ausgangspunkt für die Ausgestaltung digitaler Angebote müssen dabei nach Meinung der Befragten die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden sein, da diese ihre digitalen Erfahrungen aus anderen Branchen zunehmend auch auf den Apothekenmarkt übertragen.
Mit dem Ausbau der digitalen Angebote in ihrer Apotheke sind aktuell rund 80 Prozent der APOkix-Teilnehmer zufrieden. Doch dies ist offenbar kein Grund, sich auszuruhen: 83 Prozent der Apothekenleiter räumen dem Ausbau digitaler Angebote in ihrer Apotheke in den kommenden ein bis zwei Jahren einen hohen oder sehr hohen Stellenwert ein. Im Jahr 2017 lag diese Quote lediglich bei 60 Prozent.
Damit tun sich die Apotheker aber offenbar nicht gerade leicht: Nach Meinung von über 90 Prozent der APOkix-Teilnehmer fehlen in vielen Apotheken das Wissen sowie die finanzielle, technische und personelle Ausstattung, um im digitalen Wettbewerb bestehen zu können. Einen Ausweg aus diesem Dilemma sehen die Befragten darin, Kräfte zu bündeln und gemeinschaftlich Lösungen zu erarbeiten.
Doch welche digitalen Angebote sind aus Sicht der Apotheker besonders nützlich? Als „Must-have“ für ihre Apotheke sehen mehr als 90 Prozent Internetzugänge für das Apothekenpersonal. Für mehr als 80 Prozent ist eine eigene Website und die Möglichkeit für Kunden, Arzneimittel online in der Apotheke vorzubestellen und dort zu einem späteren Zeitpunkt abzuholen, selbstverständlich. Auch die Anbindung an eine Onlineplattform für Apotheken oder eine Apotheken-App wird mehrheitlich als besonders nützlich erachtet. Praktisch kein Interesse haben die Befragten dagegen an der Anbindung ihrer Apotheke an eine branchenfremde Onlineplattform. |
APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
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