Prisma

Viren im Magnetfeld

Mottenvirus dient als Vehikel für Genschere

us | Baculoviren infizieren vor allem Motten. Jetzt gelang es Biotechnologen, die Viren so zu manipulieren, dass sie als Transporter für das Gen-Editing-Werkzeug CRISPR/Cas9 dienen und zur Therapie erblicher Krankheiten eingesetzt werden können.
Foto: Kim – stock.adobe.com

In der Regel sind genetische Erkrankungen nicht heilbar, da theoretisch das Erbgut jeder betroffenen Zelle editiert werden müsste. Die CRISPR/Cas9-Methode eröffnet hier viele Optionen, da sie es ermöglicht, gezielt bestimmte Gene auszuschneiden und zu ersetzen. Dazu müssen die ent­sprechenden molekularen Werkzeuge jedoch gezielt in das richtige Gewebe gebracht werden. Wissenschaftler der Rice University in Houston nutzen den verhältnismäßig großen Virusbehälter der Baculoviren als Transporter für die Genschere. Zusätzlich kombinierten sie das Mottenvirus, das sich in Säugetierzellen nicht vermehren kann, mit magnetischen Nanopartikeln. Mithilfe dieser winzigen Magnete können die Viren durch ein von außen angelegtes Magnetfeld gezielt in das betroffene Gewebe gelenkt werden. So wird sichergestellt, dass die Gentechnik nur dort zum Einsatz kommt, wo sie einen therapeutischen Effekt erzielen kann. Das Magnetfeld verbessert zudem die Gentransduktion und verhindert außerdem die Inaktivierung des Virus durch das Immunsystem des Wirtes. Im Experiment testeten die Forscher das magnetisch aufgerüstete Virus mit einem grün fluoreszierenden Protein. Unter dem Mikroskop konnte der Erfolg des Versuchs an der Fluoreszenz der Zielzellen evaluiert werden. |

Quelle

Zhu H et al. Spatial control of in vivo CRISPR–Cas9 genome editing via nanomagnets. Nat Biomed Eng 2018;32:347

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