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Aus den Ländern
Ab 2020 Wirtschaft und Wissenschaft im Wechsel
BLAK: Neues Konzept für den Bayerischen Apothekertag
Bayern gehört zu den Bundesländern, in denen jedes Jahr ein Apothekertag stattfindet, mit einer politischen Auftaktveranstaltung am Freitag, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Vorträgen und Workshops am Samstag sowie einem Gala-Abend zum Abschluss. Seit Jahren rückläufige Besucherzahlen haben die Verantwortlichen nun veranlasst, die gemeinsame Veranstaltung von Kammer und Verband zu überarbeiten. Das neue Konzept wurde bei der Delegiertenversammlung vorgestellt. Grundlage war eine Umfrage unter BAT-Teilnehmern, außerdem habe man sich vergleichbare Veranstaltungen in anderen Kammerbezirken angesehen, erklärte Vorstandsmitglied Ulrich Koczian, der zum Thema referierte. Am Freitag ändert sich nichts. Im Anschluss an die Delegiertenversammlung findet weiterhin eine politische Eröffnungsveranstaltung statt, so Koczian, die auch weiterhin Kammer und Verband gemeinsam ausrichten.
Komplett über den Haufen geworfen wurde allerdings der Samstag. So sollen künftig im Wechsel ein BAT „Wissenschaftskongress“ und ein BAT „Wirtschaftskongress“ stattfinden. Parallelveranstaltungen, die in der Umfrage kritisierte wurden, werde es kaum mehr geben. Für die Wirtschaft werde der Verband verantwortlich sein, für die Wissenschaft die Kammer, so Koczian. Der Wissenschaftskongress solle an zentralen Orten stattfinden und kostenfrei sein. Statt des Galaabends soll es künftig eine kostenpflichtige „Dance-Night“ geben, erläuterte Koczian. In der darauffolgenden Diskussion kritisierten Delegierte, dass der Vorstand ein fertiges Konzept präsentiere, ohne sie einzubinden. Auch die Trennung von Wissenschaft und Wirtschaft stieß nicht überall auf Zuspruch – die große Breite der Themen habe den BAT besonders attraktiv gemacht, hieß es. Schlussendlich einigte man sich aber darauf, den Vorschlag 2020 erst einmal umzusetzen. Der BAT 2019 in Bamberg wird noch nach dem bisherigen Konzept stattfinden.
Weiterer Tagesordnungspunkt waren Maßnahmen zur Verbesserung der Rezepturqualität. Im Sommer hatten sich die Delegierten der BLAK dafür ausgesprochen, diese flächendeckend zu überprüfen. Abgestimmt wurde, welche Rezeptur in der ersten Runde, die im April 2019 beginnt, angefertigt werden muss. Drei Rezepturen standen zur Wahl. Die Delegierten entschieden sich nach kurzer Diskussion für die Erythromycin-Rezeptur 1 Prozent in Basiscreme DAC, 20 g. Die Auswahl gilt für die kommenden drei Jahre. Alle bayerischen Apotheken werden dann schriftlich aufgefordert, diese Rezeptur beim ZL einzureichen. Kann die Apotheke nach sechs Monaten keine erfolgreich eingereichte Rezeptur vorlegen, ist das ein Verstoß gegen die Berufspflichten. Der Kammervorstand entscheidet dann über relevante berufsrechtliche Maßnahmen – nach vorheriger Anhörung.
Weiteres Thema war das Rx-Versandverbot bzw. mögliche Alternativen, um die Gleichpreisigkeit wieder herzustellen. Die Delegierten verabschiedeten dazu eine gemeinsame Resolution von Kammer und Verband, in der sie die Bundesregierung auffordern, einheitliche Abgabepreise für Rx-Arzneimittel zu gewährleisten. An der Einschätzung aus dem Koalitionsvertrag, dass das Rx-Versandverbot das Mittel der Wahl dazu sei, habe sich nichts geändert. Allerdings warnte Verbandspräsident Hubmann davor, sich durch die „Droge Rx-Versandverbot“ vom Nachdenken abhalten zu lassen und die Chance zu verpassen, bei einem Scheitern des Verbots, eine Kompensation zu erhalten. |
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