DAZ aktuell

Angebot der Apotheker sollte „groß“ sein

AK Hamburg: Siemsen fordert auch geänderte ABDA-Struktur

tmb | Minister Spahn wolle Gesetze, die „modern und groß“ sind. Darum sollten die Apotheker ihm ein „großes“ Angebot machen, argumentiert Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Dazu gehöre die „grenzenlose Gleichpreisigkeit“. Außerdem schlägt er eine neue Struktur der ABDA vor.

In seinem Bericht zur Kammerversammlung der Apothekerkammer Hamburg am 19. November erklärte Siemsen, Minister Spahn müsse mit Blick auf seine weitere Karriere Erfolge präsentieren. „Diese Erfolge müssen hipp sein, der Masse gefallen. Sie müssen modern und groß sein“, so Siemsen. Dabei komme es auf Nachhaltigkeit nicht so an. Darum sollte auch das Angebot der Apotheker „groß“ sein. Die Apotheker müssten selbstbewusst in die Gespräche mit Spahn gehen und vor allem „die grenzenlose Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel“ fordern. „Wir dürfen uns diese strukturelle Forderung nicht abkaufen lassen“, erklärte Siemsen und wiederholte damit eine Forderung, die der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, bereits eine Woche zuvor aufgestellt hatte.

Dabei rückte Siemsen die Gleichpreisigkeit in den Mittelpunkt, nicht ausdrücklich das Rx-Versandverbot. Als mögliche Alternative erwähnte Siemsen ebenso wie zuvor Graue die Länderliste des Bundesgesundheitsministeriums. Siemsen fragte, ob die apothekenrechtlichen Vorschriften in Deutschland und den Niederlanden wirklich vergleichbar seien. Als weitere Option nannte er ein Patienteneinschreibemodell, doch alles sei Spekulation. Neben der Struktur müssten auch das Honorar, die Zukunftsvisionen der Apotheker für 2030 und auskömmlich honorierte Dienstleistungen berücksichtigt werden.

Siemsen mahnte, die Digitalisierung anzunehmen und sich den massiven Veränderungen zu stellen: „Wenn wir dabei auch immer die Patientensicht im Blick haben, ist mir nicht bange um unseren Berufsstand.“ Außerdem müsse sich die ABDA neu aufstellen. Die traditionellen Geschäftsbereiche würden nicht ausreichen. Die ABDA brauche einen „ThinkTank“, der proaktiv arbeite, und sie müsse ein stagnierendes oder rückläufiges Beitragsaufkommen aus den Mitgliederorganisationen andenken: „Die Beiträge ­können nicht ins Unermessliche gesteigert werden.“ Es seien kreative zukunftsweisende Lösungen gefordert. |

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