Adexa-Info

Arrhythmie, Allergie und Adipositas

Bericht vom 14. Leipziger Fortbildungstag

Was tun, wenn bei einer Verordnung ein Warnsignal erscheint, dass die Medikation das QT-Intervall verlängert und Kammerflimmern oder gar einen Herzstillstand hervorrufen könnte? Wie berät man Patienten mit Übergewicht bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Drei hochkarätige Vorträge stießen in Leipzig auf sehr offene Ohren.

2005 fand zum ersten Mal an der Ruth-Pfau-Schule in Leipzig ein Fortbildungstag für Pharmazieingenieure statt. Seit diversen Jahren richtet sich die Veranstaltung an alle interessierten Apothekenangestellten. Und so konnte ADEXA-Vorstand Andreas May neben etlichen PI auch viele PTA und Approbierte im großen Hörsaal be­grüßen. Neben dem stellvertretenden Schulleiter Friedhelm Schlüter und Anja Pforte, Fachkonferenzleiterin PTA, war als Ehrengast der ehemalige Direktor der PI-Schule, Gerhardt Taube, anwesend. Von den ADEXA-Aktiven nahmen u. a. die frühere Landes­vorsitzende von Sachsen, Annerose Berndt (jetzt Regionsvorstand Mitte & Ost) und die Leiterin der ADEXA-Berufsgruppe PI, Birgit Engelmann, teil.

Dosisabhängiges Risiko

Foto: ADEXA/sjo
Dr. Dorothee Dartsch

Mit einem Fallbeispiel aus der Apotheke startete Dr. Dorothee Dartsch ihren Vortrag zur Frage „QT-Verlängerung – intervenieren oder ignorieren?“ Was sollte man über die Dosierung, den Patienten und seine Medikationen wissen, um sich für oder gegen einen Anruf beim verordnenden Arzt zu entscheiden? Welche Wirkstoffe sind kritisch? Ein anspruchsvolles Thema, das sehr spannend und gut nachvollziehbar präsentiert wurde. Fazit: Verzichten kann man auf QT-verlängernde AM als therapeutische Option nicht, aber im Einzelfall sollte man genauer hinsehen!


Abspecken: Die Suche nach dem passenden Weg

Foto: ADEXA/sjo
Dr. Silke Bauer

Auf die richtige Ansprache kommt es an, wenn man zum Thema Über­gewicht beraten will. Das machte die Ökotrophologin Dr. Silke Bauer in ­ihrem ersten Vortrag ganz deutlich: Programme müssen zur jeweiligen Person passen und sie motivieren, statt abzuschrecken. Außerdem sei wie beim Sprachenlernen die regelmäßige Übung wichtig. Bauer ging auch darauf ein, dass Medizinprodukte nur als anfängliche Unterstützung dienen könnten; langfristig ginge es nicht ohne eine dauerhafte Änderung des Ess- und Bewegungsverhaltens.

Lebensmittelunverträglichkeiten

Sind manche Nahrungsmittelunverträglichkeiten nur ein Modehype – etwa, wenn die angeblich laktoseintolerante Freundin einen Cappuccino mit normaler Milch trinkt? Welche Testverfahren eignen sich, um allergische bzw. nichtallergische LMU oder eine Zöliakie zu bestimmen? An den Beispielen Milcheiweißallergie, Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption und Histaminintoleranz machte Silke Bauer deutlich, was man für die Beratung wissen muss – und welche Infos auch im Alltag gegen die derzeitige Verunsicherung beim Thema Essen helfen können.

Minou Hansen, die den Leipziger Fortbildungstag organisiert hatte, freute sich über die sehr gute Bewertung der Teilnehmer. „Bei Bianca Grützmacher möchte ich mich für ihre tatkräftige Unterstützung bedanken – und bei den Verantwortlichen der Ruth-Pfau-Schule, dass wir jedes Jahr dieses einmalige Ambiente nutzen können.“ Und Andreas May ergänzt: „Außerdem ein Dank an unsere Ehrenamtlichen vor Ort, ohne die solche Veranstaltungen nicht möglich wären!“ |

sjo

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