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Prisma
Die dunkle Seite
D-Faktor gibt Aufschluss über düstere Charaktereigenschaften
Psychologen, Kriminologen und Verhaltensforscher beschäftigen sich mit den finsteren Zügen der menschlichen Persönlichkeit, die eine Person dazu bringen, narzisstisch, sadistisch oder manipulativ zu handeln. Ein Team um den Psychologen Prof. Morten Moshagen an der Universität Ulm setzte sich statistisch mit dem Thema auseinander und schlug die Existenz eines Faktors für dunkle Charakterzüge (kurz D-Faktor) vor. D wird definiert als die Tendenz, seinen eigenen Vorteil auf Kosten anderer zu maximieren, begleitet von Vorwänden zur Rechtfertigung des eigenen Verhaltens. Dazu werteten die Forscher vier Studien aus, die sich mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Sadismus, Narzissmus, Schadenfreude, Psychopathie und Machiavellismus beschäftigten. Anhand dieser Daten untersuchten sie die Verbindungen zwischen den einzelnen Eigenschaften und berechneten den Faktor D. Die Wissenschaftler fanden eine positive Korrelation zwischen allen untersuchten Eigenschaften: Ein hoher D-Faktor hängt offenbar mit verschiedenen moralisch fragwürdigen Verhaltensweisen zusammen. Personen, die einen hohen Wert erreichten, waren eher geneigt, Geld für eigene Zwecke einzustecken, wenn sich die Möglichkeit bot, oder zu betrügen, um den eigenen Vorteil zu vergrößern. Des Weiteren wurde ein Zusammenhang zwischen einem hohen D-Wert und aggressiven, dominanten und unsensiblen Verhaltensweisen deutlich. Wer seine eigenen finsteren Züge erkunden will, kann dies mit einem Online-Test unter www.qst.darkfactor.org tun. |
Quelle
Moshagen M et al. The dark core of personality. Psychol Rev 2018;125(5):656-688
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