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Arzneimittel und Therapie
Brivudin gibt’s nun generisch
Zostex® bekommt Konkurrenz
Der Herpes zoster, auch Gürtelrose genannt, macht nicht nur durch typische Bläschen und akute Schmerzen auf sich aufmerksam. Er bringt auch das Risiko einer postherpetischen Neuralgie mit sich. Sie zu verhindern, gehört zu den vorrangigen Zielen der Behandlung. Eingesetzt werden systemische Virustatika wie Aciclovir, Valaciclovir, Famciclovir und Brivudin. Bis auf Letzteres zeichnen sich die Nukleosid-Analoga allesamt durch ein relativ unkomfortables Einnahmeschema aus: Valaciclovir und Famciclovir müssen dreimal täglich eingenommen werden, Aciclovir sogar fünfmal täglich alle vier Stunden – eine Herausforderung für viele Patienten, auch wenn es nur um eine Woche geht.
Brivudin stellt mit einer einmal täglichen Gabe über sieben Tage eine bequemere Alternative dar. Allerdings ist die Therapie nicht für jeden Patienten geeignet: So ist Brivudin nur in der Frühphase des Herpes zoster bei immunkompetenten Patienten indiziert. Die Therapie sollte vorzugsweise innerhalb von 72 Stunden nach dem Auftreten der Hautsymptome oder 48 Stunden nach dem Auftreten von Hautbläschen begonnen werden. Für Immunsupprimierte, bei denen Gürtelrosen besonders häufig auftreten, ist es – im Gegensatz zu den anderen Nukleosid-Analoga – nicht zugelassen. Zudem bestehen Kontraindikationen bei Kindern und Jugendlichen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.
Keinesfalls eingenommen werden darf Brivudin bei einer Chemotherapie mit 5-Fluorouracil (5-FU), einschließlich topischer 5-FU-Präparate und 5-FU-Prodrugs oder Kombinationspräparate mit diesen Wirkstoffen oder anderen Fluoropyrimidinen. Der Hauptmetabolit Bromvinyluracil hemmt die Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD), ein wichtiges Abbauenzym, irreversibel und führt so zu einer Akkumulation und verstärkten Toxizität von 5-FU. |
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