Wangenmuskeln verjüngen das Gesicht

An der Studie nahmen 27 Frauen im Alter von 40 bis 65 Jahren teil, deren Gesicht bereits einige Alterserscheinungen aufwies: Erschlaffung der Haut mit Faltenbildung, teilweise verursacht durch zu starke Lichtexposition, sowie Schwund von Unterhautfettgewebe und Muskelgewebe. Die Frauen wurden zuerst in zwei 90-minütigen Sitzungen von einem Gesichtstrainer unterrichtet und erlernten 32 Übungen, die sie alle nacheinander in einem 30-minütigen Training zu Hause durchführen sollten, und zwar in den ersten acht Wochen täglich, in den folgenden zwölf Wochen jeden zweiten Tag.

Nur 16 der 27 Frauen hielten dieses anspruchsvolle Programm bis zum Ende durch, fühlten sich aber für ihre Mühen reichlich belohnt: Sie meinten, dass sich bei ihnen 18 von 20 abgefragten Gesichtsmerkmalen signifikant verbessert hatten.

Differenzierter fiel die Beurteilung durch zwei Dermatologen aus, die die Fotografien der Teilnehmerinnen anhand der Merz-Carruthers Facial Aging Photoscales (MCFAP) bewerteten. Die MCFAP sind ein im Auftrag des Ästhetik- und Pharmaunternehmens Merz Pharma entwickelter Kriterienkatalog mit Punkten (Noten) von 0 bis 4, wobei 0 den besten Wert darstellt. Im ­Urteil der Dermatologen hatten sich die meisten Gesichtspartien durch das Training nicht oder kaum verändert: An Stirn, Augenpartie, Nase, Mund und Hals waren die schon vorhandenen Furchen, Falten und Fältchen in etwa gleichgeblieben. Deutlich pro­fitiert hatten hingegen die etwas eingefallenen oder herabhängenden Wangen der Teilnehmerinnen. Für den oberen Teil der Wangen besserte sich die Bewertung von 1,8 auf 1,1 und für den unteren Teil von 1,6 auf 0,9. Vor allem aufgrund dieser Veränderungen schätzten die Dermatologen die Frauen nach dem Training um durchschnittlich 2,7 Jahre jünger ein (Ø vorher 50,8 Jahre, nachher 48,1 Jahre).

Die praktischen Empfehlungen, die sich aus dieser Studie ableiten lassen, bleiben abzuwarten. Sicher fände dieses Gesichtstraining mehr Akzeptanz, wenn es sich auf die Wangen konzen­trieren würde und entsprechend ein­facher und kürzer wäre. Zudem könnte es sein, dass man seltener als an jedem zweiten Tag trainieren muss, um den in 20 Wochen intensiven Trainings erzielten Muskelzuwachs zu behalten. – Übrigens spricht theoretisch nichts dagegen, dass dieses Gesichtstraining auch bei Männern erfolgreich ist; der praktische Nachweis könnte leicht geführt werden. |