Aus den Ländern

Mit MINT und Hospitation zur Pharmazie

Ausschlaggebend war das direkte Erlebnis Apotheke

Hinter MINT verbirgt sich das Programm zur Studien- und Berufs­orientierung in den Bereichen ­Mathematik, Informatik, Natur­wissenschaften, Technik. Dass ­dieses Programm auch helfen kann, junge Menschen zur Pharmazie zu führen, wird am Beispiel von Anna Maria Rother deutlich.

Anna Maria Rother ist heute überglücklich über ihre getroffene Studienwahl. Sie studiert Pharmazie im dritten Semester in Frankfurt/Main und absolviert ihre Famulatur in der Sonnen-Apotheke in Magdeburg. „Ich wusste während meiner Schulzeit überhaupt nicht, was ich nach meinem Abitur machen sollte. Dann gab es in der 11. Klasse im Gymnasium eine Informationsveranstaltung zum MINT-Projekt. Kurzentschlossen habe ich mich dafür angemeldet. So konnte ich umfangreiche Orientierungsseminare an der Fachhochschule in Magdeburg belegen.“ Erst konnte sie keine der vorgestellten Naturwissenschaften überzeugen, „bis das Angebot kam, in einer Apotheke zu hospitieren. Da sprang dann sofort der Funke über und meine Berufswahl war getroffen“, berichtet sie.

Foto: Katrin Pohl/AKSA
Anna Maria Rother und Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser im Gespräch über ein Rezept.

„Damit zeigt sich, dass dieses Programm zur Studien- und Berufsorientierung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) doch sehr gut funktioniert“, erklärt Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser, Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Und ergänzt: „Wahrscheinlich wäre Anna Maria nie auf die Idee gekommen, ein Pharmaziestudium aufzunehmen, wenn sie nicht vorher diese Chance der Hospitation über das Programm erhalten hätte.“ Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, junge Menschen in die Apotheke zu holen. Bei Anna Maria gab es vorher keinen Bezug zu dieser Fachrichtung. Weder im Freundes- noch im Bekanntenkreis finden sich Apotheker. „Wenn mich nicht das MINT-Projekt darauf gestoßen hätte, hätte ich wahrscheinlich Medizin studiert. Mit diesem Beruf kommt man viel eher in Berührung. In einer Apotheke stehe ich als junger Mensch ja nur, um kurz ein Arzneimittel abzuholen. Der interessante Komplex im Hintergrund bleibt einem verborgen. Dabei ist es in der Rezeptur und im Labor wirklich richtig spannend“, erklärt sie.

Beste Nachwuchswerbung: in die Apotheke holen

Mit einem Abitur von 1,0 konnte sie sich jede Studienrichtung auswählen. „Ich finde es so abwechslungsreich, was ich in der Apotheke alles machen kann und dass ich trotzdem einen intensiven Patientenkontakt habe. Die Arbeits­tage verfliegen, weil es mir sehr viel Spaß macht. Und meine praktische Vorliebe für Chemie kann ich in der Rezeptur gut umsetzen.“

Apothekeninhaber Mohrenweiser ist von der Bedeutung solcher Programme für die unterstützende Berufswahl junger Menschen überzeugt. „Wenn sie die umfangreichen Arbeitsabläufe in einer Apotheke von innen heraus kennenlernen und etwas für die Naturwissenschaften übrig haben, dann kann sich daraus eine Berufsperspektive ergeben. Ich kann daher nur an unsere Kollegen appellieren, jede Chance zu nutzen, junge Menschen in die Apotheke zu holen. Auch außerhalb des MINT-Programms. Das ist die beste Nachwuchswerbung.“ |

Quelle: AK Sachsen-Anhalt

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