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Beratung
Kugelrund und gesund
Banale Erkrankungen in der Schwangerschaft sicher behandeln
Sehr häufig betreffen banale Beschwerden in der Schwangerschaft den Magen-Darm-Trakt. Bereits ab der zweiten Schwangerschaftswoche kann die typische Übelkeit auftreten. Gegen Ende der Schwangerschaft leiden viele werdende Mütter unter Sodbrennen und/oder Obstipation. Auch Hämorrhoiden und Schwangerschaftsstreifen zählen zu den Begleiterscheinungen einer fortgeschrittenen Schwangerschaft, die im Rahmen der Selbstmedikation behandelt werden können. Schlafprobleme mit oder ohne Wadenkrämpfe können ebenfalls ein Beratungsthema bei Schwangeren sein. Verstärkt werden in den kommenden Monaten Präparate gegen die Symptome eines grippalen Infekts nachgefragt werden, wobei einige Wirkstoffe in der Schwangerschaft ungeeignet sind. Bestimmte Kontraindikationen gelten auch für Mittel gegen (Kopf)schmerzen, ganz gleich ob in Zusammenhang mit einer banalen Erkältung oder als eigenständiges Symptom.
Übelkeit als frühes Schwangerschaftszeichen
Von Schwangerschaftsübelkeit, teilweise mit Erbrechen, bleiben nur wenige werdende Mütter verschont – zwischen 50 und 85% sind betroffen. Als Ursachen werden unter anderem die hormonelle Umstellung (insbesondere der Konzentrationsanstieg des humanen Choriongonadotropins, HCG), eine schwangerschaftsbedingte Schwäche des unteren Ösophagussphinkters und Vitamin-B6-Mangel diskutiert [1]. In einigen Fällen beginnt die Übelkeit bereits in der zweiten Schwangerschaftswoche, wodurch einige Frauen überhaupt erst auf ihre Schwangerschaft aufmerksam werden. Häufig endet die Phase mit Übelkeit und Erbrechen gegen Ende des ersten Trimenons. Bei etwa 1% der betroffenen Schwangeren tritt schweres Erbrechen bis zu 20-mal am Tag auf (Hyperemesis gravidarum), sodass zur Vorbeugung von Elektrolyt- und Gewichtsverlusten ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist.
Beschwerden nicht unterschätzen
Weil Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen so häufig sind, werden sie von manchen betroffenen Frauen als etwas betrachtet, dass „ertragen“ werden muss. Eine Kohortenstudie [2], die kürzlich von einer britischen Arbeitsgruppe veröffentlicht wurde, hat jedoch gezeigt, dass bereits milde Symptome das Risiko für ein geringes Geburtsgewicht (< 2,5 kg) der Neugeborenen steigern können. Für die Untersuchung hatten 1.238 Schwangere Fragebögen ausgefüllt. Diejenigen, die in den ersten beiden Trimestern unter leichtem, nicht behandlungsbedürftigem Erbrechen gelitten hatten, lag das Risiko für ein Baby mit geringem Geburtsgewicht signifikant höher als bei Schwangeren ohne diese Beschwerden. Es erscheint daher ratsam, Übelkeit und Erbrechen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn die werdende Mutter wegen starker Übelkeit nicht frühstücken kann, sollte sie darauf achten, den Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Flüssigkeit durch die weiteren Mahlzeiten des Tages zu decken. Empfehlenswerte Optionen bei Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen mit positiven Belegen aus Studien sind Akupressur, Ingwerwurzelstock und Vitamin B6 (z. B. Nausema®). So wirkten beispielsweise in einer kleineren Untersuchung sowohl zweimal täglich 40 mg Vitamin B6 als auch viermal täglich 250 mg Ingwerwurzelstock effektiv gegen Schwangerschaftserbrechen [3].
Daten aus verschiedenen Studien zeigen, dass Ingwer nur im ersten Trimenon als sicheres Antiemetikum gelten kann [4]. Es gibt ihn als Ingwertee (z. B. Sidroga, Bad Heilbrunner) und als Kapseln (z. B. Zintona®). Gute Erfahrungen machen einige Schwangere mit der Aromatherapie. Zur Linderung von Übelkeit können beispielsweise ätherische Öle wie Zitronen-, Bergamotte-, Mandarinen- oder Neroliöl in einer Duftlampe angewendet oder dem morgendlichen Waschwasser zugesetzt werden [5].
Lästiges Sodbrennen
Sodbrennen (gastroösophagealer Reflux) ist ein typisches Symptom der fortgeschrittenen Schwangerschaft. Zu den Hauptursachen zählen der größere Platzbedarf des Kindes und eine hormonell bedingte Erschlaffung des Ösophagussphinkters, sodass Mageninhalt in Kontakt mit der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut kommt. Bezüglich der Anwendung bewährter Arzneimittel aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer oder der H2-Antagonisten wird in der Schwangerschaft Zurückhaltung empfohlen. Ohnehin möchten viele Schwangere auf Arzneimittel lieber verzichten. Wenn jedoch die üblichen allgemeinen Maßnahmen gegen Sodbrennen wie beispielsweise das Trinken von verdünnter Milch, das Meiden von scharfen Gewürzen, üppigen, fettreichen und späten Mahlzeiten sowie das Kauen von Sonnenblumenkernen oder geschälten Mandeln nicht helfen, sind Antazida wie Magaldrat (z. B. Riopan® Magen Kautabletten) oder Hydrotalcit (z. B. Talcid®) wegen ihrer geringen systemischen Wirkung geeignet. Diese Wirkstoffe sollten jedoch nur kurzfristig und in einer möglichst niedrigen Dosierung angewendet werden, um eine Aluminium-Belastung des Kindes zu vermeiden. Ebenfalls empfehlenswert sind Antazida mit Natriumalginat (z. B. Gaviscon®), die auf dem Mageninhalt einen schützenden Film bilden und damit den Rückfluss in die Speiseröhre mechanisch behindern können [1, 6]. Tritt in der Schwangerschaft unerklärlicher Husten ohne weitere Symptome eines grippalen Infekts auf, kann auch ein gastroösophagealer Reflux die Ursache dafür sein.
Enge Wechselwirkung von Obstipation und Hämorrhoidalleiden
Schwangere sollten sich so ernähren, dass ein möglichst weicher, aber geformter Stuhl ausgeschieden wird. Denn ein zu harter Stuhl in Verbindung mit starkem Pressen führt leicht zum Anschwellen der ringförmigen Blutgefäßpolster im Enddarm (Hämorrhoiden). Außerdem sind hämorrhoidale Beschwerden in der Schwangerschaft durch die Lockerung des Bindegewebes und den – vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel – erhöhten Druck im Bauchraum bedingt. Es ist damit zu rechnen, dass sich die typischen Symptome wie Juckreiz, Nässen, Schmerzen beim Stuhlgang oder hellrote Blutauflagen auf dem Stuhl nach der Geburt nach und nach von selbst zurückbilden. Daher ist bei Hämorrhoiden eine kurzfristige (über maximal vier Wochen) lokale Therapie meist ausreichend. Eingesetzt werden können beispielsweise Salbe oder Zäpfchen mit Hamamelis-Extrakt (z. B. Faktu® lind Salbe mit Hamamelis) oder Salbe mit Aloe barbardensis (z. B. Hemoclin®).
Zahlreiche Optionen bei Verstopfung
Die Prävalenz der Obstipation im zweiten und dritten Trimenon liegt bei etwa 40% [4]. Als Ursachen werden unter anderem eine längere Transitzeit im Dickdarm, mechanische Behinderungen der Darmpassage und hormonelle Ursachen angegeben. Wenn sich eine Obstipation mit allgemeinen Maßnahmen wie ausreichender Trinkmenge, Ballaststoffzufuhr oder regelmäßiger Bewegung nicht beheben lässt, sind in der Schwangerschaft Macrogol (z. B. Laxbene®), Lactulose (z. B. Lactulose Heumann Sirup) oder indische Flohsamenschalen (z. B. Mucofalk®) Mittel der ersten Wahl. Falls diese nicht ausreichend wirken, können auch Bisacodyl und Natriumpicosulfat kurzfristig eingesetzt werden. Viele Schwangere möchten jedoch keine synthetischen Abführmittel einnehmen. Bei der Suche nach weiteren pflanzlichen Alternativen stößt man auf Anthrachinondrogen wie Faulbaumrinde, Sennesblätter- und -früchte, Aloe-Trockenextrakt oder Rhabarberwurzel, die allgemein als ungeeignet bei Obstipation in der Schwangerschaft angesehen werden [1, 7]. Gründe dafür sind unzureichende toxikologische Untersuchungen oder Erkenntnisse über eine Stimulation der Uterusmuskulatur (Senna) bzw. teratogene Eigenschaften (Rhabarber). Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité empfiehlt Zubereitungen aus Senna zu meiden, da es eine Auswahl an besser untersuchten Alternativen gibt [8]. Ist bei hartnäckiger Verstopfung eine rasche Linderung der Beschwerden notwendig, sind Defäkationsauslöser wie Glycerol-Zäpfchen (z. B. Glycilax®) oder Klistiere (z. B. mit Docusat-Natrium, Norgalax®) empfehlenswert.
Unerwünschte Hautsymptome
Lippenherpes und Schwangerschaftsstreifen teilen die Gemeinsamkeit, dass sie zu einem hohen Leidensdruck führen können. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft von Lippenherpes betroffen waren, sehen die Anwendung von Präparaten mit antiviralen Wirkstoffen (Aciclovir, Penciclovir) unter den neuen Umständen möglicherweise kritisch. Obwohl die systemisch verfügbare Menge wahrscheinlich sehr gering ist, bevorzugen viele Schwangere wirkstofffreie Alternativen. Dazu zählt beispielsweise das Medizinprodukt Herpotherm® [9]. Zur Anwendung wird das Stick-förmige Gerät auf die betroffenen Hautareale gedrückt. Anschließend erhitzt man die Kontaktfläche für drei Sekunden auf 51°C – eine Temperatur, die die thermolabilen HSV-1-Viren nicht tolerieren. Je nach Applikationszeitpunkt sollen Herpesbläschen komplett verhindert werden können bzw. schneller abheilen. Eine weitere in der Schwangerschaft geeignete Option sind Herpes-Pflaster, die die betroffenen Areale überdecken. Außerdem sollen Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Bläschenbildung reduziert und die Wundheilung gefördert werden (Herpatch® Pflaster, Compeed® Herpesbläschen-Patch). Aus dem Bereich der Phytotherapeutika sind Cremes mit Melissen-Extrakt (z. B. Lomaherpan®) für Schwangere empfehlenswert. Ebenfalls bei Lippenherpes in der Schwangerschaft einsetzbar ist eine Creme mit dem Wirkstoff Docosanol (Muxan® Creme). Das Wirkprinzip besteht in einer Abschirmung der gesunden Hautzellen, sodass die Viren am Eindringen gehindert werden sollen. Empfohlen wird, die Creme unmittelbar nach den ersten Anzeichen für Lippenherpes aufzutragen.
Zur Prophylaxe von Schwangerschaftsstreifen sollten werdende Mütter bereits in der Frühschwangerschaft mit der Massage der gefährdeten Areale auf Bauch, Brust, Gesäß und Oberschenkel beginnen. Fast alle Apotheken-Kosmetikserien bieten dafür entsprechende Produkte an (Frei Öl® Massageöl für Schwangere, Vichy® Schwangerschaftsstreifen Creme, Bi-oil®).
Grippaler Infekt: nicht alle ätherischen Öle sind geeignet
Bei einer Erkältung in der Schwangerschaft sollten zunächst nichtmedikamentöse Maßnahmen wie körperliche Schonung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und vitaminreiche Ernährung angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei ätherischen Ölen, die in zahlreichen Einreibungen oder Erkältungsbädern enthalten sind. Wegen einer möglichen wehenauslösenden Wirkung sind beispielsweise die ätherischen Öle von Rosmarin, Pfefferminze, Nelke und Zimt für Schwangere nicht geeignet. Auf den Husten als Erkältungssymptom sollte in der Beratung ein besonderer Schwerpunkt gelegt werden, da starker, langanhaltender oder häufiger Husten von Schwangeren oft als beängstigend erlebt wird. Die Aussagen zu hustenstillenden oder -lösenden Wirkstoffen sind jedoch in der Fachliteratur nicht einheitlich. So sollten der Einsatz von Dextrometorphan (z. B. Silomat® DMP gegen Reizhusten) Acetylcystein (z. B. Bromuc® akut Hustenlöser), Ambroxol (z. B. Mucosolvan®) oder Bromhexin (z. B. Bromhexin Krewel Meuselbach 12 mg Tabletten) laut Fachinformationen in der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen und nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité kommt dagegen zu der Aussage, dass Dextromethorphan in allen Phasen der Schwangerschaft als Antitussivum eingesetzt werden kann. Wegen des geringen, aber doch vorhandenen Suchtpotenzials sollte sich die Anwendung auf wenige Tage beschränken [8]. Zu Phytopharmaka, z. B. mit Extrakten aus Thymian, Eibisch oder Efeu findet man in den Packungsbeilagen häufig die Aussage, dass sie aufgrund unzureichender Datenlage für Schwangere nicht empfohlen werden. Dagegen hält Embryotox.de die Anwendung von Thymian- und Efeu-Extrakten (mit Ausnahme alkoholhaltiger Zubereitungen) für akzeptabel, obwohl systematische Studien zur Verträglichkeit in der Schwangerschaft fehlen. Zunächst sollten jedoch die besser untersuchten Substanzen Acetylcystein, Ambroxol oder Bromhexin gewählt werden.
Dauerschnupfen kann belastend sein
Etwa 20 bis 30% der Schwangeren leiden unter einer Schwangerschaftsrhinitis (Rhinopathia gravidarum). Ursachen sind Östrogene, die die Durchblutung der Nasenschleimhaut wie auch aller anderen Schleimhäute im Körper steigern und die Bildung von Nasensekret erhöhen. Die betroffenen Frauen leiden nicht nur an verstopfter Nase, sondern häufig auch an Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Schlafstörungen. Alpha-Sympathomimetika wie Xylo- oder Oxymetazolin helfen nur bedingt, da sie lediglich für wenige Tage eingesetzt werden dürfen, die Rhinitis aber die ganze Schwangerschaft über bestehen kann. Linderung können Nasensprays auf Kochsalzbasis oder Nasenduschen verschaffen. Das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper kann helfen, die Nasenatmung zu verbessern.
Kontraindikationen bei Analgetika je nach Trimenon
Analgetika sollten Schwangere in der Selbstmedikation nur bei leichten bis mittelstarken Schmerzen mit bekannter Ursache (z. B. grippaler Infekt, Verletzung) anwenden. Bekanntlich dürfen NSAR wie Ibuprofen und Diclofenac nur in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln eingenommen werden, da es im letzten Trimenon ansonsten zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus botalli mit der Folge von pulmonaler Hypertonie beim Neugeborenen kommt. Das gilt auch für Salben oder Gele mit Diclofenac oder Ibuprofen. Paracetamol ist während der gesamten Schwangerschaft Mittel der Wahl. Zu diesem Wirkstoff wurden jedoch zahlreiche Studien veröffentlicht, die zu kontroversen Diskussionen geführt haben. Untersuchungsergebnisse, die asthmatische Beschwerden [10], Verhaltensauffälligkeiten [11] oder Hodenhochstand [12] beim Kind im Zusammenhang mit einer Paracetamol-Einnahme der Mutter in der Schwangerschaft nahelegen, können Schwangere stark verunsichern. Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Paracetamol wie jedes andere Analgetikum von Schwangeren nicht unkritisch eingenommen werden darf. Ein Verzicht auf eine Schmerzbehandlung berge jedoch auch ein Risiko, da anhaltende behandlungsbedürftige Schmerzen und hohes Fieber den Schwangerschaftsverlauf gefährden können [8].
Durch den zunehmenden Druck der wachsenden Gebärmutter leiden viele Schwangere in den letzten Wochen unter Schmerzen im Bereich der Kreuzbeinwirbel. Eine Alternative zu Analgetika wäre in diesem Fall eine Massage des Bereiches oder das Auflegen warmer Kompressen mit ätherischen Ölen wie Jasmin, Mandarine oder Wacholder [5].
Schlafstörungen – Vorbereitung auf kommende schlaflose Nächte?
Schlafstörungen in der Schwangerschaft haben sowohl physische als auch psychische Ursachen. Insbesondere in den letzten Wochen vor der Geburt ist – bedingt durch den Körperumfang und die Kindsbewegungen – an Durchschlafen kaum zu denken. In einigen Fällen können das Umlagern in eine bessere Schlafposition sowie Atem- und Entspannungsübungen hilfreich sein. Der Schwangeren bleibt oft nichts anderes übrig, als das Schlafdefizit durch eine zusätzliche Schlafphase tagsüber auszugleichen. Sehr unangenehm sind nächtliche Wadenkrämpfe, die zunächst durch Massagen, Streck- und Dehnübungen gelindert werden können. Da meistens ein Magnesium-Mangel vorliegt, sollte die Schwangere zunächst versuchen, durch die Ernährung einen Ausgleich zu schaffen. Empfehlenswert sind beispielsweise grüne Gemüsesorten, Blattsalate, geschälte Mandeln und Magnesium-reiche Mineralwässer. Führt dies nicht zur Besserung, können Magnesium-Präparate (z. B. Magnesium Verla® N Dragees, Magnesium 100 mg Jenapharm) empfohlen werden. Kommt die Geburt zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt und hat die Schwangere kurz zuvor ein Magnesium-Präparat eingenommen, muss sie dies der Hebamme oder dem Arzt mitteilen. Denn dann wird das Neugeborene während der ersten 24 bis 48 Lebensstunden auf Anzeichen von Toxizität (neurologische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Verlust von Reflexen) überwacht werden.
Zu den psychischen Ursachen für Schlafstörungen in der Schwangerschaft zählen insbesondere Ängste und Unsicherheiten im Hinblick auf die bevorstehenden Veränderungen. Als Einschlafhilfe können dann warme Fußbäder oder ausgewählte Teedrogen wie beispielsweise Lavendel, Melisse, Kamille und Fenchel empfohlen werden. Wegen ihrer potenziell wehenauslösenden Wirkung sind Teemischungen mit Passionsblumenkraut und Baldrianwurzel in der Schwangerschaft nicht empfehlenswert. |
Literatur
[1] Neubeck M. Evidenzbasierte Selbstmedikation 2015/2016, 2. Auflage, Deutscher Apotheker Verlag 2015
[2] Petry CJ et al. Vomiting in pregnancy is associated with a higher risk of low birth weight. BMC Pregnancy and Childbirth 2018;18:133,
[3] Javadi EHS et al. Comparing the effectiveness of vitamin b6 and ginger in treatment of pregnancy-induced nausea and vomiting. Obstet Gynecol Int 2013:927834, doi: 10.1155/2013/927834
[4] Samavati R et al. Herbal laxatives and antiemetics in pregnancy. Reprod Toxicol 2017;72:153-158, doi: 10.1016/j.reprotox.2017.06.041
[5] Stadelmann I: Die Hebammensprechstunde, Eigenverlag 2005
[6] Dağlı Ü, Kalkan ICH. Treatment of reflux disease during pregnancy and lactation. Turk J Gastroenterol 2017;28(Suppl 1);53-56
[7] Teuscher E, Melzig M, Lindequist U. Biogene Arzneimittel, 7. Auflage 2012, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
[8] Website des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité, www.embryotox.de, Stand Dezember 2017
[9] Der heiße Tipp gegen Herpes: Herpotherm. www.herpotherm.de, Abruf am 11. September 2018
[10] Cheelo M et al. Paracetamol exposure in pregnancy and early childhood and development of childhood asthma: a systematic review and meta-analysis. Arch Dis Child 2014;0:1–9
[11] Liew Z et al. Acetaminophen use during pregnancy, behavioral problems, and hyperkinetic disorders. JAMA Pediatr 2014;168(4):313-20, doi: 10.1001/jamapediatrics.2013.4914
[12] Kristensen DM et al. Intrauterine exposure to mild analgesics is a risk factor for development of male reproductive disorders in human and rat. Hum Reprod 2011;26(1):235-244, doi: 10.1093/humrep/deq323
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