Arzneimittel und Therapie

Mit Vitamin D zum Wunschkind

Ausreichend versorgt werden Frauen eher schwanger

Während die Rolle von Vitamin D für die Knochengesundheit unbestritten ist, ist in den letzten Jahren der Zusammenhang des Vitamin-D-Status mit einer Vielzahl anderer gesundheitlicher Aspekte verstärkt in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Auch für die Fortpflanzungsfähigkeit scheint Vitamin D von Bedeutung.

Zum einen konnten Vitamin-D-Rezeptoren in Eierstöcken, im Uterus und in der Plazenta nachgewiesen werden, zum anderen geht ein defizitärer Vit­amin-D-Status im Tiermodell mit einer eingeschränkten Fruchtbarkeit einher. Das lässt die Vermutung aufkommen, dass Vitamin D bei der Zeugungsfähigkeit eine wichtige Rolle zukommt.

In einer prospektiven Kohortenstudie wurde daher der Zusammenhang zwischen präkonzeptionellem 25-OH-Vit­amin-D-Status und Eintreten und Verlauf einer Schwangerschaft untersucht. Ausgewertet wurden die Daten von 1191 Frauen zwischen 18 und 40 Jahren, die bereits ein bis zwei Fehlgeburten hinter sich hatten. Die Frauen wurden über sechs Menstruationszyklen beobachtet, in denen sie versuchten, schwanger zu werden, sowie bei stattgehabter Konzeption über den Verlauf der Schwangerschaft hinweg. Bei den Probandinnen, die bei Studienbeginn eine ausreichende 25-OH-Vit­amin-D-Konzentration im Serum aufwiesen (≥ 75 nmol/l; 47% der Frauen) war die Wahrscheinlichkeit einer durch Ultraschall bestätigten Schwangerschaft 10% höher als bei den Frauen mit einem Vitamin-D-Defizit. Von den Studienteilnehmerinnen, die schwanger wurden, hatten die mit zufriedenstellender präkonzeptioneller Vitamin-D-Versorgung außerdem ein geringeres Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden. Die Serumkonzentration nach acht Schwangerschaftswochen war jedoch nicht mit einer veränderten Fehlgeburtsrate assoziiert.

Die Ergebnisse legen zwar einen generellen Zusammenhang zwischen Vit­amin-D-Status und Fruchtbarkeit nahe, zur Festlegung einer für die Fortpflanzungsfähigkeit optimalen Vit­amin-D-Konzentration sind jedoch weitere Untersuchungen nötig. |

Quelle

Mumford SL et al. Association of preconception serum 25-hydroxyvitamin D concentrations with livebirth and pregnancy loss: a prospective cohort study. Lancet Diabetes Endocrinol 2018;6(9):725-732

Apothekerin Dr. Julia Podlogar

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