Prisma

Heizung als Antihypertensivum

Wohnungstemperatur wirkt sich auf Blutdruck aus

us | Ein zu hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für verschiedene Zivilisationskrankheiten und wird durch zahlreiche Einflüsse unseres modernen Lebens begünstigt. Welche Rolle die Umgebungstemperatur dabei spielt, erklären englische Wissenschaftler.
Foto: Anton Balazh – stock.adobe.com
Ein gut geheiztes Wohnzimmer im Winter ist nicht nur gemütlich, es lässt auch den Blutdruck sinken.

Gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt ein Blutdruckwert von über 90 mmHg diastolisch und über 140 mmHg systolisch als erhöht und damit als Verursacher von Herz-Kreislauf-Erkran­kungen, Schlaganfällen und Nierenschäden. Neben Faktoren wie Bewegung, Körpergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum scheint auch die Umgebungstemperatur einen Einfluss auf die Höhe des Blutdrucks zu haben, wie Epidemiologen des University College London nun belegen können. In einer Publikation im Journal of Hypertension stellten sie eine Studie vor, für die über 4500 Personen ab 16 Jahren befragt und untersucht wurden. Die Forscher konnten nachweisen, dass der Blutdruck mit der Wohnungstemperatur der Probanden assoziiert war: Pro ein Grad Celcius niedrigerer Innentemperatur wurde ein um fast 0,5 mmHg erhöhter Blutdruck gefunden. Der Zusammenhang war besonders stark bei Probanden, die körperliche Aktivitäten mieden. In Zukunft könnten diese Informationen bei der Behandlung von Bluthochdruck genutzt werden, um die Medikation präziser an die speziellen Bedürfnisse des Patienten anzupassen. |

Quelle

Zhao H et al. ‚My blood pressure is low today, do you have the heating on?‘ The association between indoor temperature and blood pressure. J Hypertens 2018; doi:10.1097/HJH.0000000000001924

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